Einfluss eines Carnitin-Acyl-Transferase I Inhibitors (Etomoxir) auf das Stoffwechselverhalten von Ausdauertrainierten unter definierter Belastung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hafner, Dominique
Veröffentlicht:Freiburg i. Br.: 1994, 1994. Diss., 84 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199905309246
Quelle:BISp

Abstract

Die Hemmung der Carnitin-Acyl-Transferase I soll die mitochondriale Ueberladung mit Fettsaeuren vermeiden. Dadurch koennte eine Verbesserung des mitochondrialen Membranstoffwechsels erreicht werden. 15 ausdauertrainierte Sportler unterzogen sich einem Doppelblindversuch (60 Min. Laufbandbelastung, 65% VO2max), bei dem der Einfluss des CAT I Inhibitors Etomoxir auf das Stoffwechselverhalten untersucht wurde. Durch einen CAT I Inhibitor veraendert sich das Leistungsniveau bei Sportlern nicht. Auch bestand bei unseren Probanden ein vergleichbarer Erholungszustand, unabhaengig von der Placebo- oder Verum-Medikation. Nach Gabe von Etomoxir (1 x 100 mg Etomoxir, Byk, Gulden, Konstanz) konnten keine wesentlichen Veraenderungen in den hier untersuchten metabolischen Daten beobachtet werden. Die Veraenderungen, die wir beobachteten, sind somit keine sicheren Hinweise auf eine Umstellung der metabolischen Situation. Es muss angenommen werden, dass beim Stoffwechselgesunden die Gabe eines CAT I Inhibitors den Stoffwechsel kurz- und mittelkettiger Fettsaeuren beguenstigt. Dieser Effekt erscheint vor allem bei metabolischen Stoerungen der Fettsaeureoxidation, weniger jedoch fuer den Gesunden von Bedeutung. Der durch einen CAT I Inhibitor erwuenschte Effekt koennte bei exzessiver Muskelarbeit von Bedeutung sein, besonders aber bei Patienten mit Stoerung der mitochondrialen Fettsaeureoxidation. Waehrend einer langdauernden Hyperglykaemie, wie sie bei Diabetikern vorliegt, ist allerdings eine gesteigerte Verwertung von Kohlenhydraten durch eine Blockierung der CAT I vorstellbar. Bei Diabetikern koennte ausserdem eine unterschiedliche Insulinempfindlichkeit der Membran gegenueber Glukose bestehen, welche durch Etomoxir guenstig beeinflusst werden kann. Bei Stoffwechselgesunden scheint dieser Shift bei der von uns verwendeten Einmaldosierung (100 mg) jedoch nicht nachweisbar zu sein. Bei Belastung nehmen die koerpereigenen Kohlenhydratvorraete schnell ab. Deshalb ist bei Ausdauersportlern eine verbesserte Nutzung von lipolytischen Stoffwechselwegen zu beobachten. Bei Normalpersonen koennte eine Gegenregulation zudem die hypoglykaemische Wirkung ueberspielen, so dass wir deshalb keinen Effekt auf die Blutglukosekonzentration beobachten konnten. Verf.-Referat (Standort: DSHS Koeln)