Koerper- und Selbstzufriedenheit von Leistungssportlern verschiedener Sportarten in Abhaengigkeit von mehreren Variablen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scholz, Sabine
Veröffentlicht:Berlin: 1994, 1994. Diss., 153 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199904308845
Quelle:BISp

Abstract

Zweck dieser Studie war es, Leistungssportler verschiedener Sportarten zum einen im Hinblick auf ihre Zufriedenheit mit ihrem Koerper, zum anderen im Hinblick auf ihre Zufriedenheit mit sich selbst als Person zu untersuchen. Dabei unterschieden sich die Sportler aufgrund der verschiedenen Anforderungen und Trainingsmethoden, die in ihren Sportarten vorherrschen, teilweise stark in ihrem Koerperbau, der vom athletischen Habitus der Gewichtheber bis zum leptosomen der Langstreckenlaeufer reichte. Es lag dabei die Vorstellung zugrunde, dass die unterschiedliche Beurteilung und Bewertung des eigenen Koerpers nicht nur individuell gepraegt ist, sondern koerperbezogene Ideale internalisiert werden und gesellschaftliche Wertungen von Koerper und Koerperbau die Zufriedenheit mit dem eigenen Koerper beeinflussen. Es ergibt sich die Frage, welche Koerperform idealisiert wird, und wie der Vergleich mit dem Ideal sich niederschlaegt auf die reale Zufriedenheit. Dabei sind Leistungssportler aus mehreren Gruenden besonders interessant fuer diese Fragestellung. Erstens ist der Koerper fuer sie aus naheliegenden Gruenden ein zentraler Punkt ihrer Aufmerksamkeit, so dass ihnen eine differenziertere Einstellung im Vergleich zu Nicht-Leistungssportlern unterstellt wurde. Gleichzeitig ist das Verhaeltnis eines Leistungssportlers zu seinem Koerper aber ein mehrschichtiges, ambivalentes. Der Leistungssportler ist auf seinen Koerper angewiesen, er widmet ihm sehr viel Aufmerksamkeit, aber er mutet ihm auch viel zu und fordert ihn staendig. Die Erwartungshaltung ist hoch. Die Frage ist, wie fuehlt sich ein durchtrainierter, leistungsfaehiger Sportler, der dem heutigen gesellschaftlichen Ideal der Fitness entspricht, in und mit seinem Koerper. Entsprechen seine eigenen Gefuehle, v.a. seine Koerpergefuehle, dem Image, das er - im wahrsten Sinne des Wortes - verkoerpert, denkt man an die strahlenden Koerper von Wettkaempfen und Olympiaden in bester antiker Tradition. Im besonderen war hier von Interesse, ob so unterschiedliche Sportarten wie Gewichtheben und Langlaufen, die sich eben auch im vorherrschenden Koerperbau stark unterscheiden, das gleiche Koerpergefuehl vermitteln. Verfuegt ein vorwiegend auf Masse und Kraft trainierter Gewichtheber ueber ebenso viel oder wenig Koerperzufriedenheit wie ein Langstreckenlaeufer, der ueberwiegend auf Ausdauer und Perfektionierung der Bewegungsablaeufe bedacht ist? Verf.-Referat (gekuerzt)