Spiroergometrische Untersuchungen : Beurteilung der Reproduzierbarkeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Tjiang, Daniel Kim Djoe
Veröffentlicht:Mainz: 1998, 83 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Dokumententyp: Hochschulschrift Dissertation
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199904308843
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Durch spiroergometrische Belastungstests ist es moeglich, die kardiopulmonale Leistungsfaehigkeit genau zu quantifizieren. Vorteil dieser Untersuchungstechnik gegenueber herkoemmlichen Belastungstests ist, dass ueber die Bestimmung der anaeroben Schwelle ein Messpunkt festgelegt werden kann, der eine objektive Leistungsbeurteilung erlaubt. Ausserdem ist es anhand der Gasaustauschmessungen moeglich, auch ein objektives Leistungsmaximum zu erfassen. Dies ist erreicht, wenn die Sauerstoffaufnahme bei ansteigender Belastung nicht zunimmt und das Sauerstoffaufnahmeplateau erreicht wird. Zur Erfassung von Leistungsaenderungen ist die Reproduzierbarkeit der Methode obligat. Um die Reproduzierbarkeit waehrend eines mehrmonatigen Intervalls bei Patienten mit einer kardialen Grunderkrankung zu ueberpruefen, wurden bei 12 chronisch herzinsuffizienten Patienten innerhalb von drei Monaten zwei symptomlimitierte Belastungstests durchgefuehrt. Ausserdem wurden 10 gesunde Probanden im Abstand von 3-5 Tagen zwei Belastungstests unterzogen. Klinisch gehoerten alle Patienten der NYHA-Klasse II an. Anhand der Sauerstoffaufnahme wurden 10 Patienten der Weber-Klasse B, zwei Patienten der Weber-Klasse C zugeordnet. Die Belastungstests wurden auf einem Fahrradergometer nach einem Stufenprotokoll mit Messung der Atemvolumina und Bestimmung der ventilatorischen anaeroben Schwelle mittels der V-slope Methode durchgefuehrt. Dabei wurden folgende Parameter gemessen: Herzfrequenz (HF), Blutdruck (RR), Leistung (WR), Atemminutenvolumen (VE), Sauerstoffaufnahme (VO2), Kohlendioxidabgabe(VCO2). Folgende Parameter wurden berechnet: Atemaequivalent fuer Sauerstoff (VE/VO2), Atemaequivalent fuer Kohlendioxid (VE/VCO2), Sauerstoffpuls (VO2/HF), Totraumventilation (Vd/Vt), Sauerstoffaufnahme-Leistungsbeziehung (deltaVO2/deltaWR), Herzfrequenz-Sauerstoffaufnahme-Beziehung (deltaHF/deltaVO2). Ueber die Bestimmung der Relativen Prozentualen Abweichung wurde die Reproduzierbarkeit der einzelnen Parameter in Ruhe, an der anaeroben Schwelle und bei maximaler Sauerstoffaufnahme bestimmt. Anhand der Relativen Prozentualen Abweichug und des dazugehoerigen 90%-Konfidenzintervalles wurden die Parameter als gut, maessig oder nicht reproduzierbar bezeichnet. Fuer den Zeitraum von drei Monaten konnten wir belegen, dass alle gemessenen haemodynamischen und ventilatorischen Parameter (HF, RR, WR, VE, VO2) unter Belastung maessig oder gut reproduzierbar waren. Lediglich das Atemminutenvolumen bei maximaler Sauerstoffaufnahme (VEmax) war nicht reproduzierbar. Fuer die Sauerstoffaufnahme an der anaeroben Schwelle (VO2-AT) und bei maximaler Sauerstoffaufnahme (VO2max) liess sich eine gute Reproduzierbarkeit nachweisen, so dass dieser Parameter fuer Reproduzierbarkeitsuntersuchungen gut geeignet ist. Bei den berechneten Parametern ergab sich fuer das Atemaequivalent fuer Sauerstoff (VE/VO2) eine Reproduzierbarkeit, waehrend dies auf das Atemaequivalent fuer Kohlendioxid (VE/VCO2) nur eingeschraenkt zutraf. Fuer die Totraumventilation (Vd/Vt) fanden wir keine reproduzierbaren Ergebnisse. Die Sauerstoffaufnahme-Leistungsbeziehung (deltaVO2/deltaWR) und die Herzfrequenz-Sauerstoffaufnahme-Beziehung (deltaHF/deltaVO2) wurden fuer den gesamten Belastungstest sowie getrennt ober- und unterhalb der anaeroben Schwelle bestimmt. Dabei fanden sich keine zufriedenstellenden Ergebnisse, so dass diese Parameter fuer Reproduzierbarkeitsuntersuchungen nicht geeignet sind. Fuer den Sauerstoffpuls (VO2/HF) ergab sich sowohl an der anaeroben Schwelle als auch bei maximaler Sauerstoffaufnahme eine gute Reproduzierbarkeit, so dass dieser Parameter ebenso wie die Sauerstoffaufnahme nach unseren Untersuchungsergebnissen am besten geeignet ist, um eine Langzeitreproduzierbarkeit erfassen zu koennen. Dabei ist die relative Aenderung zu beachten, die erforderlich ist, um mit 90%-iger Sicherheit von einer signifikanten Aenderung der Sauerstoffaufnahme ausgehen zu koennen. Wir errechneten fuer die anaerobe Schwelle einen Wert von 34%, fuer die maximale Sauerstoffaufnahme von 36%. Diese betraechtliche relative Aenderung ist zu beruecksichtigen, wenn bei einzelnen Patienten bei Verlaufsuntersuchungen eine signifikante Leistungsaenderung erfasst werden soll. Verf.-Referat