Abstract

In der allgemeinen Paedagogik gibt es bisher noch keine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Turnunterricht der Waldorfpaedagogen. Verf. versucht deshalb, deren Sinnorientierung und Leitprinzipien im Kontext allgemeiner sportdidaktischer Konzepte zu untersuchen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Das besondere des waldorfpaedagogischen Turnunterrichts findet sich trotz einer eigenstaendigen Gymnastikform weniger in spezifischen Inhalten. Vielmehr wollen die Waldorfpaedagogen die von ihnen praktizierten Bewegungsweisen mit einer eigenstaendigen Sinnorientierung durchdringen. Dadurch soll die physisch-leibliche Erziehung die Grundlage bilden koennen fuer die Entfaltung und Offenbarung des Geistig-Seelischen. Letztlich soll auch der Turnunterricht dem hoechsten Ziel der Waldorfpaedagogik den Boden bereiten, damit sich "die Geburt des Selbst in seiner Freiheit" (Rudolf Steiner) vollziehen kann. Winter