Zum Zusammenhang zwischen Diagnostik und Intervention

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hackfort, Dieter
Herausgeber:Teipel, Dieter; Kemper, Reinhild; Heinemann, Dirk
Erschienen in:Sportpsychologische Diagnostik, Prognostik, Intervention. Bericht ueber die Tagung der Arbeitsgemeinschaft fuer Sportpsychologie (asp) vom 08. bis 10. Mai 1997 in Jena
Veröffentlicht:Köln: bps-Verl. (Verlag), 1998, 1998. S. 28-36, Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3922386598
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199810304377
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Psychologische Diagnostik kann sich auf unterschiedliche Aspekte beziehen. Hierzu ist z.B. die Einteilung in Eigenschafts- und Verhaltensdiagnostik bekannt. Sie kann aber auch mit unterschiedlichen Anliegen verbunden sein. Hierzu ist z.B. auf die Unterscheidung von klassifikatorischer und treatmentbegleitender Diagnostik hinzuweisen. Dann ist noch nach dem Zeitaspekt die zu einem Zeitpunkt erfolgende Statusdiagnostik von der ueber einen Zeitraum erfolgenden Prozessdiagnostik zu unterscheiden. Waehrend Eigenschafts-, klassifikatorische und Statusdiagnostik ihren theoretischen Bezugsrahmen eher in persoenlichkeitstheoretischen Ansaetzen finden, korrespondieren Verhaltens-, treatmentorientierte und Prozessdiagnostik eher Verhaltenstheorien. Die einen sind vornehmlich an Selektion, die anderen deutlich an Modifikation ausgerichtet. Insofern ist im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen Diagnostik und Intervention zwar grundsaetzlich auch die Eigenschafts-, klassifikatorische und Statusdiagnostik interessant, da Selektion mit Zuordnungs- und Passungsstrategien verbunden ist, die ebenfalls als Interventionen zu verstehen sind. Im engeren und spezifischen Sinn betrifft allerdings der Zusammenhang in erster Linie die Verhaltens-, treatmentbegleitende und Prozessdiagnostik. Fuer eine gezielt und wissenschaftlich begruendete Intervention ist die Diagnostik zwar notwendig, aber sicher nicht hinreichend, wenn auch das diagnostische Instrumentarium von der Anamnese ueber das Interview und die Verhaltensbeobachtung bis zu den diversen Tests reicht. Es ist zunaechst die Frage zu stellen, ob eine psychologisch praktische oder praktisch psychologische Intervention fachlich oder wissenschaftlich begruendet sein muss, ob dies identisch ist oder nicht. Weiter waere zu fragen, ob im Fall des Anspruchs bzw. der Anforderung an wissenschaftliche Begruendetheit Wissenschaftlichkeit ein unverzichtbares Kriterium, ein hinreichendes oder eines unter anderen fuer die Entscheidung fuer oder gegen eine Methode oder Technik ist oder sein kann. Oder ist es vielleicht sogar so, dass aufgrund der Diagnostik eine spezifische Methode, eine bestimmte Technik oder ein spezifisches Vorgehen sich zwingend (aus dem theoretischen Grundbezug heraus) ergibt, also das Problem der Wahl und Entscheidung gar nicht oder nur sehr eng umgrenzt gegeben ist und die indizierte Intervention wegen dieses Verbundes mit der Diagnostik nur eine wissenschaftlich begruendete Intervention ist oder sein kann? Diese Ueberlegungen fuehren dann zu der Frage nach Wissenschaftlichkeit und den Kriterien, dies zu entscheiden: Was sind die Kriterien fuer Wissenschaftlichkeit allgemein und welche Kriterien sind heranzuziehen, um entscheiden zu koennen, wann eine Intervention als wissenschaftlich begruendet einzuordnen ist. Verf.-Referat