Abstract

Ein Wesenszug Bernsteins Forschungsstrebens war die staendige Betonung des ganzheitlichen Charakters von Bewegung `... als das typischste Merkmal fuer das, was wir unter Bewegungskoordination verstehen'. Zwischenzeitlich durch Erfolge reduktionistischer Ansaetze nahezu in Vergessenheit geraten, erfaehrt die ganzheitliche Betrachtungsweise von Bewegung durch Ansaetze aus dem Bereich der System- und Nichtlinearen Dynamik in juengerer Zeit eine Renaissance. Wesentliche Vorteile des systemdynamischen Ansatzes liegen hierbei in der Unabhaengigkeit von der Betrachtungsebene und, im Sinne Bernsteins, in der Moeglichkeit zur quantitativen Untersuchung von `Topologie und Metrik' komplexer Bewegungen. Neben einer Verallgemeinerung des bislang ausschliesslich auf zyklische Bewegungsformen beschraenkten Ordnungsparameterkonzepts auf grossmotorische ballistische Bewegungsformen, wird mit Hilfe des systemdynamischen Ansatzes auf die Quantifizierung von Bewegungstopologien unterschiedlicher Ordnung eingegangen. Wechselseitige Abhaengigkeiten von Topolgie und Metrik einer Bewegung im Lernprozess weisen auf Analogien im zentralnervoesen Entwicklungsprozess. Verf. - Referat