Krebs und Sport - Einfluss eines moderaten Ausdauertrainings auf Psyche und Immunsystem

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Lötzerich, Helmut Heinz Hermann; Peters, Christiane
Veröffentlicht:Köln: Sport u. Buch Strauß (Verlag), 1997, 110 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:389001223X
Schriftenreihe:Sportwissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich Medizin und Naturwissenschaften, Band 4
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199805301709
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In der Bundesrepublik Deutschland nimmt Krebs mit einem Viertel aller Sterbefaelle 1996 hinter den Herz-Kreislauferkrankungen die zweite Position in der Statistik der Todesursachen ein. Zwischen dem 45. und 65. Lebensjahr ist Krebs mit 279 Todesfaellen pro 100.000 Einwohner vor den Herz-Kreislauferkrankungen (222 Todesfaelle/100.000 Einwohner) die haeufigste Todesursache und wird erst mit zunehmendem Alter von dieser Position verdraengt. In Deutschland werden taeglich fast 1000 neue Krebserkrankungen diagnostiziert. Bei Frauen ueberwiegt als Krebsart das Mammacarcinom, an dem jaehrlich mehr als 42.000 Frauen erkranken, wobei mehr und mehr auch juengere Frauen betroffen sind. Allein 15.509 Frauen verstarben 1993 an boesartigen Neubildungen der Brustdruese, womit sich die Zahl der Todesfaelle in den letzten dreissig Jahren verdoppelt hat. Daher spielt die Suche nach neuen Konzepten in der Rehabilitation und Therapie ein grosse Rolle. Waehrend die positiven psycho-sozialen Effekte des Sporttreibens bereits anerkannt sind, gewinnen sporttherapeutische Konzepte aus psychoneuroimmunologischer Sicht immer mehr an Bedeutung. Im Mittelpunkt dieser interdisziplinaeren Studie stand daher der Einfluss eines moderaten Ausdauertrainings auf das lmmunsystem und die Psyche von Brustkrebspatientinnen. Insgesamt nahmen 49 Frauen mit dem Tumorstadium T 1-2, N 0-1 und M 0 an der Untersuchung teil (Trainingsgruppe n=24, Kontrollgruppe n=25). Die Trainingsgruppe absolvierte im Mittel 2,2 mal pro Woche ein moderates Ausdauertraining ueber einen Zeitraum von 7 Monaten. Zu Beginn und am Ende einer sechswoechigen Nachsorgekur sowie nach weiteren 6 Monaten erfolgten immunologische und psychologische Untersuchungen. Waehrend sich die Werte der Leukozyten- und Lymphozytensubpopulationen (CD2, CD19, CD4, CD8, CD56) nicht wesentlich veraenderten, kam es in der Versuchsgruppe zu einem Anstieg der Phagozytoseaktivitaet von Monozyten und Granulozyten, ohne dass Veraenderungen in der Kontrollgruppe beobachtet werden konnten. Darueber hinaus stieg die Aktivitaet der NK-Zellen gegenueber Tumorzellen ebenfalls in der Trainingsgruppe an und erreichte den Normbereich, waehrend die Werte der Kontrollgruppe unveraendert niedrig blieben. Diese Ergebnisse sind von besonderer Bedeutung, da sowohl das Monozyten-Makrophagen-System als auch die NK-Zellen eine wichtige Rolle bei der Abwehr von Tumorzellen spielen. Darueber hinaus nahm die Lebenszufriedenheit am Ende der Kur zu und die koerperlichen Beschwerden kontinuierlich ab. Weiterhin korrelierte die Trainingshaeufigkeit mit der Lebenszufriedenheit. Insgesamt kann damit moderates Ausdauertraining aus psychoneuroimmunologischer Sicht einen positiven Beitrag in der Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen leisten. Verf.-Referat