Abstract

Der Staat spielt im japanischen Sportsystems eine untergeordnete Rolle: er bietet den aeusseren Rahmen fuer die Sportpolitik, beschraenkt sich aber in der Praxis auf administrative und buerokratische Funktionen. Der Sport untersteht innerhalb der institutionellen Verankerung einem Sportbuero, das dem Ministerium fuer Erziehung angehoert und dreigeteilt ist: eine Abteilung fuer den Schulsport, eine fuer den Breitensport und eine dritte fuer alle den Leistungssport betreffenden Belange. Parallel zu dieser Struktur existiert ein Rat fuer Gesundheit und Sport, der sich um die Foerderung und Verbreitung des Sports in Japan kuemmert. Diese Gremien ueberwachen das nationale Olympische Komitee und den Dachverband der Sportfachverbaende (JASA, Japanese Amateur Sports Association) sowie die untergeordneten Stellen auf der Ebene der Provinzen und Kommunen. Neue Ansaetze einer zeitgemaessen Sportpolitik werden momentan auf den Gebieten des Freizeitsports, der Kulturfoerderung und des Gesundheitssports erprobt. Diskutiert wird derzeit auch die Einrichtung eines Sportministeriums. Wenn die sich abzeichnende Tendenz eines verstaerkten Engagements der Wirtschaft in Form von Sponsoring des Hochleistungssports fortschreitet, werden deren Einfluss und Verlangen nach Mitsprache im Sportsystem und im Olympischen Komitee enorm anwachsen. Die Herstellung einer harmonischen und kooperativen Verbindung der Sportindustrie mit den breitensporttreibenden Buergern, den Leistungssportlern sowie der oeffentlichen Verwaltung und den Sportfunktionaeren zeichnet sich als die Hauptaufgabe japanischer Sportpolitik ab. SaSch