Medien, Mobilitaet und Massenkultur. Neue Maerkte der Erlebnisindustrie oder verlorene Aufgabenfelder der Paedagogik

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Opaschowski, Horst W.
Erschienen in:Spektrum Freizeit
Veröffentlicht:19 (1997), 1/2, S. 26- 49, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1430-6360
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199802300200
Quelle:BISp

Abstract

Der Forschungesbericht geht der Frage nach, wie sich der bereits in den 60er Jahren prognostizierte gesellschaftliche Erlebniskonsum heute auf Erziehung und Bildung des Menschen auswirkt. Der Einstellungs- und Wertewandel in Richtung auf eine wachsende Erlebnsorientierung von Guetern und Dienstleistungen sind heute Folge einer sich gewaltig entwickelten Erlebnisindustrie, der sich der Mensch kaum noch zu entziehen vermag. Man

leistet sich Dinge, die man nicht mehr unbedingt zum Leben braucht, die das Leben aber angenehmer, schoener und erlebnisreicher macht. In seiner Kulturkritik zeigt Verf. auf, dass vor allem die junge Generation unter der "Rast- und Ruhelosigkeit" dieser "Erlebnisinflation" zu leiden hat, dieser "Konsumimperativ" loest bei ihnen quasi das Gefuehl der verpassten

Gelegenheiten aus. Wohlstandsentwicklung und Angebotsvielfalt haben in der westlichen Industriegesellschaft gegenwaertig einen bisher noch nie gekannten "Mobilitaetschub" erfahren, bei der die Menschen als Folge der Reizueberflutung einem solchen Angebotsstress ausgesetzt sind, dass sie mit Rastlosigkeit und Aggression reagieren. In Anlehnung an diese kultursoziologisch kritische Sichtweise unterstreicht Verf. die Forderung, dass die Menschen kuenftig eigene "soziale Netze" aufbauen muessen; generationsuebergreifende Selbsthilfegruppen sind gefragt, wenn Mitmenschlichkeit und Kommunikation nicht gaenzlich auf der Strecke bleiben sollte. Lemmer