Behandlungsergebnisse nach frischer Aussenbandruptur am oberen Sprunggelenk - eine sportwissenschaftliche Analyse

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Fiehn, Rüdiger
Veröffentlicht:Köln: Deutsche Sporthochschule Köln (Verlag), 1997, 241 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199801209650
Quelle:BISp

Abstract

Die in vorliegender Arbeit angewandte Methode einer sportwissenschaftlichen Analyse von Rehabilitationsmassnahmen im Anschluss an die Verletzung am oberen Sprunggelenk beruecksichtigt die Forderung einer Bewertung der Ergebnisse anhand funktioneller Gesichtspunkte. Ziel dieser Arbeit ist es deswegen, unterschiedliche Behandlungskonzepte nach frischer Aussenbandruptur am oberen Sprunggelenk einander gegenueberzustellen und nach Abschluss der aerztlich verordneten Therapie zu pruefen, inwieweit der verletzte Fuss seine alltaegliche Funktion wiedererlangt hat. Mittels sportwissenschaftlicher Methoden werden dazu die Behandlungsergebnisse von 56 maennlichen Personen (Alter x = 28,9 Jahre) im Anschluss an die Verletzung des lateralen Kapsel-Band-Apparates quantitativ analysiert. Entsprechend ihrer Nachbehandlungsart werden die Probanden in drei Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe auch nach operierten und primaer konservativ behandelten Patienten differenziert wird. Gruppe 1: Fruehfunktionelle Behandlung mit Orthese (n=20); Gruppe 2: Fruehfunktionelle Behandlung mit Orthese und zuaetzlichem, physio- und sporttherapeutischem Aufbautraining (n=18); Gruppe 3: Immobilisierende Behandlung mit Gips (n=18). Der funktionelle Genesungszustand der Probanden wird in dieser Arbeit einmal direkt im Anschluss an die aerztlich verordnete Therapie (im Mittel 71/2 Wochen nach der Verletzung) und ein zweites Mal ein halbes Jahr danach analysiert. Im Gegensatz zu den bisher ueblichen statischen und teilweise qualitativen klinischen Untersuchungsmethoden wird in vorliegender Arbeit sowohl eine qualitative als auch eine quantitative Analyse alltaeglicher und dynamischer Belastungen durchgefuehrt. So wird zum einen mittels der Dynamometrie das Gangverhalten und die Faehigkeit eines Probanden, sicher zu stehen, erforscht, und zum anderen mittels eines isokinetischen Test- und Trainingssystems die Kraft und Beweglichkeit der Probanden am Sprunggelenk ermittelt. Die Ergebnisse vorliegender Untersuchung zeigen, dass die Art der Nachbehandlung im Anschluss an eine frische Aussenbandruptur am Sprunggelenk nicht nur entscheidenden Einfluss auf das Gangverhalten von Patienten hat, sondern auch auf ihre Standsicherheit, Kraft und Beweglichkeit. In allen Bereichen erlangen die Patienten, die mit einer Kombination aus fruehfunktioneller Behandlung und speziellem, sporttherapeutischem Aufbautraining nachbehandelt werden, die besten Ergebnisse. Unguenstig auf das Behandlungsergebnis wirkt sich dagegen die Entscheidung einer immobilisierenden Nachbehandlung aus. Des weiteren ist zu erkennen, dass ein funktioneller Unterschied zwischen den Nachbehandlungsarten am Ende der aerztlich verordneten Therapie deutlicher ist als ein halbes Jahr danach. Dies unterstreicht zum einen den grossen Einfluss aeusserer Faktoren wie z.B. Zeit und koerperliche Aktivitaet fuer einen langfristigen Behandlungserfolg, zum anderen wird jedoch auch deutlich, dass die Gefahr einer erneuten Verletzung direkt im Anschluss an das Trauma bei inadaequater Therapie wesentlich groesser ist als zu einem spaeteren Zeitpunkt. Verf.-Referat (gekuerzt)