Rueckwirkung physischer Akutbelastung und Konditionierung auf originaere und residuelle Nephrone - tierexperimentelle Studie zur Nierenfunktion an einnierigen Ratten im chronischen Schwimmtraining

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hiller, Stephan
Veröffentlicht:Rostock: 1993, 1993. Diss., 107 S., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199712208868
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Auswirkungen akuter physischer Belastung sowie koerperlicher Konditionierung auf originaere und residuelle Nephrone untersucht. Zu diesem Zweck wurden 45 weibliche Wistar-Inzucht-Ratten verwendet. Die Einteilung der Tiere erfolgte primaer in eine Schwimm- und eine Kontrollgruppe, die jeweils zur Haelfte uninephrektomiert bzw. scheinoperiert wurden. Das mit der Schwimmgruppe absolvierte Training setzte sich aus einer 24taegigen Aufbau- und einer 68taegigen Ausdauerphase zusammen. Alle Tiere wurden von der 16. Woche bis zum Versuchsende proteinreich ernaehrt. Jede Gruppe unterlag im Versuchszeitraum mehrfach der renalen Funktionsdiagnostik (Inulinclearance). Zum Versuchsende (nach 32 Wochen) erfolgte die histologische Untersuchung des Nierenrestgewebes. Bei den Untersuchungen zur Akutwirkung der Belastung (Post-Belastungs-Periode, 2-6 h) zeigte sich bei den nierengesunden Tieren eine signifikante GFR-Abnahme im Anschluss an das Training. Die in der Arbeitshypothese vermutete Ueberschreitung des Ruhe-GFR-Wertes in der Nachphase konnte nur tendenziell (nicht signifikant) nachgewiesen werden. Hinsichtlich des resultierenden Einflusses des Trainings auf die GFR konnte bei den nierengesunden ein GFR-senkender Effekt des Trainings belegt werden. Dieser war im Gegensatz zur Arbeitshypothese bei den uninephrektomierten Schwimmtieren weniger deutlich bzw. nicht nachweisbar. Bei der Auswertung des Endversuches zeigten sich im Vergleich der einnierigen Tiere (Schwimmgruppe/Kontrollgruppe) auf Seiten der Kontrolltiere bei hoeherer GFR ausgepraegtere histopathologische Veraenderungen. Das im Vergleich dazu geringer ausgebildete histologische Schadensbild der Schwimmtiere ist augenscheinlich auf eine protektive Wirkung des Trainings zurueckzufuehren. Im Unterschied dazu offenbarten die Ergebnisse der zweinierigen (d.h. nierengesunden) Ratten Anzeichen fuer eine hoehere Schaedigung der Schwimmtiere. Diese wiesen neben einer schweren histopathologischen Situation geringere GFR-Werte und ein eingeschraenktes Konzentrationsvermoegen auf. In Anwendung auf die nephrologische Praxis sprechen die Ergebnisse fuer die Einbeziehung sportlichen Trainings in Therapiekonzepte des chronischen Nierenversagens (Uninephrektomiemodell). Hypothetisch sind zur Erklaerung des ausgepraegteren histologischen Schadensbildes der nierengesunden Schwimmtiere im Vergleich mit den Schwimmtieren zwei Ansaetze moeglich: 1. Der histologische Schaden entstand direkt durch das physische Training. 2. Durch das Training wurde die Stabilitaet der nierenpathogenen Noxe Eiweiss beeintraechtigt. Fuer das zweinierige Modell sind zusaetzliche Untersuchungen erforderlich, um eine definitive Aussage ueber Progression bzw. Protektion und deren moegliche Wirkungsmechanismen treffen zu koennen. Verf.-Referat