Ausgewählte Aspekte von Lateralitätsverhalten, koordinativen Fähigkeiten und Skoliose - Eine Studie zur Überprüfung möglicher korrelativer Zusammenhänge

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Scholz, Claudia; Hartmann, Christian
Erschienen in:Leipziger sportwissenschaftliche Beiträge
Veröffentlicht:35 (1994), 2, S. 86-93, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0941-5270
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199707205796
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Koerperfehlhaltungen von unterschiedlicher Form und verschiedenen Schweregrades sind ein typisches Erscheinungsbild in unserer Umgebung. Beinahe beaengstigend erscheint die Tatsache, dass vor allem Kinder und Jugendliche Fehlhaltungen aufweisen. Und die Tendenz ist steigend. Haltungsstoerungen stellen keineswegs einen belanglosen Mangel dar, sondern sind meist mit der Gefahr einer ernsten Gesundheitsschaedigung verbunden. Im Rahmen der Frueherkennungs- und Vorsorgemassnahmen im Kinder- und Jugendbereich stellen Haltungsschwaechen (und bereits Haltungsschaeden) eine sehr haeufige Diagnose dar. Besonders die Tatsache, dass ab dem Schulalter das Risiko einer Haltungsschwaeche zunimmt, fuehrt zu der Notwendigkeit, Verursacherfaktoren zu erkennen und zu deren Vermeidung bzw. Beseitigung beizutragen. Das aufgefuehrte Problem besitzt einen hohen Grad an Aktualitaet, da besonders junge Menschen, die sich noch in ihrer Entwicklung befinden, betroffen sind, bei denen sich einmal auftretende Haltungsschaeden haeufig als irreversibel darstellen. Eine in diesem Zusammenhang sehr oft gestellte Diagnose lautet: "Idiopathische Skoliose". Die Ursachen fuer diese Haltungserkrankung sind - die Bezeichnung laesst bereits darauf schliessen - nicht genau benennbar. In der Ursachenforschung zur idiopathischen Skoliose existieren viele Theorien. Es ist anzunehmen, dass sich die Ursachenwirkung sehr komplex und schwer trennbar gestaltet. Selbst biochemische, morphologische, biomechanische und kinesiologische Untersuchungen konnten bisher die Aetiopathogenese der Skoliose nicht klaeren. Einem vor allem von EULENBURG (1876) vertretenen myopathischen Theorieansatz folgend, liegt die Vermutung nahe, dass eine Rumpfmuskulaturerkrankung fuer die Entstehung bzw. Entwicklung der Skoliose mitverantwortlich ist. Deshalb sollte der Frage nachgegangen werden, ob das laterale Verhalten des Menschen, konzentriert auf die menschliche Motorik und insbesonderer die beobachtbaren lateralen Phaenomene der Haendigkeit und der Beinigkeit, auf pathologische Veraenderungen des Stuetzapparates Einfluss hat. Die mit der dominanten Koerperseite (z.B. Hand) entwickelten motorischen Handlungsautomatismen und damit stete einseitige Belastung einer Koerper- bzw. Rumpfseite wurden hypothetisch als eine moegliche Ursache fuer das Entstehen von Skoliose angenommen und sollten experimentell untersucht werden. Verf.-Referat