Abstract

Ausgangspunkt dieser Veroeffentlichung ist die Erkenntnis, dass die Moeglichkeiten konditioneller Beanspruchungssteigerungen mehr oder weniger ausgereizt sind und dass statt dessen auf die herausragende Bedeutung des Techniktrainings hinzuweisen ist. In diesem Zusammenhang gilt es als unbestritten, dass die noch vorhandenen Ressourcen und Potenzen ueber die Formel "Qualitaet statt Quantitaet" erschlossen werden muessen. Weitere Umfangs- und Intensitaetssteigerungen sind beim heutigen Stand des Trainings im Spitzensport nur noch schwer realisierbar. Zur Realisierung dieses Ziels wurde ein methodisches Vorgehen gewaehlt, das in der Bewegungs- und Trainingswissenschaft noch ungewoehnlich ist. Es handelt sich um einen sog. Expertenansatz oder Weg einer alltagstheoretischen Fundierung, der dem Motto "aus der Praxis fuer die Praxis" folgt. Zugrunde liegt die folgende einfache Ueberlegung: Da es offensichtlich erfahrene Trainer gibt, die die hochkomplexen und hochinteraktiven Aufgabenstellungen des Techniktrainings erfolgreich bewaeltigen, ist es anzunehmen, dass sie ueber einen umfassenden Bestand an professionellem Wissen verfuegen. Dieses Wissen wird erhoben, individuell rekonstruiert, zusammenfassend "gemittelt" und zu trainingsmethodischen Prinzipien "verdichtet". Wichtig ist dabei die (empirische) Ueberpruefung der einzelnen Verfahrensschritte, d.h. die Kontrolle der notwendigen Dolmetscher-, Zusammenfassungs- und Abstraktionsleistungen. Am Ende steht das Ziel, hinreichend validierte, (mehr oder weniger) generalisierbare Expertenantworten auf folgende Fragestellungen zu liefern: 1. Welche Ziele, Inhalte und Methoden sind fuer das Techniktraining im Spitzensport charakteristisch? 2. Nach welchen disziplinspezifischen Merkmalen ist das Techniktraining im Spitzensport zu differenzieren? Schiffer