Wie orientiert sich ein blinder Sportler im Raum?

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Scherer, Hans-Georg
Erschienen in:Bewegungsregulation und motorisches Lernen
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Academia Verl. (Verlag), 1994, S. 143-147, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3883455873
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199705204750
Quelle:BISp

Abstract

Nach der Befruchtung durch die oekologische Theorie der Wahrnehmung ist die einschlaegige psychologische Forschung erneut mit der Aufschluesselung des Mobilitaetsproblems blinder Menschen beschaeftigt. Daraus erwachsen auch Perspektiven fuer die Analyse sportlichen Handelns. Betrachtet man sportliches Handeln als zielorientierte Selbstbewegung, so stellen sich dabei zwei grundlegende Aufgaben: 1.) Der sich Fortbewegende muss die raeumlichen Relationen seiner Position zu den relevanten Merkmalen seiner Umgebung, zum Ziel und die Relationen zwischen diesen wahrnehmen. Uebersteigt der Umfang des handlungsrelevanten Raumes den Wahrnehmungshorizont, so muss die perzeptive Kontrolle durch kognitive Elemente ergaenzt werden. 2.) Die Fortbewegung muss in Bezug auf das Ziel und die Umgebungsmerkmale kontrolliert werden. Entscheidend sind dabei Informationen ueber die Richtung und Geschwindigkeit sowie ueber Entfernungen, v.a. bei der unmittelbaren Annaeherung an Objekte bzw. Ziele. Anhand praktischer Beispiele ueber Informationen fuer Wahrnehmungssysteme wird gezeigt, dass - im Unterschied zum Sehenden - der blinde Akteur diese beiden Teilaufgaben kaum trennen kann. Abschliessend werden forschungsrelevante Zusammenhaenge im Rahmen erkenntnisrelevanter Analyseeinheit und theoretischem Bezug u.a. auch am Modell des Gestaltkreises dargestellt. Order