Klinische und sonographische Befunde am Schultergelenk von Handballspielern

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Fischer, Sebastian
Veröffentlicht:München: 1995, II, 76 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199612201768
Quelle:BISp

Abstract des Autors

In einer prospektiven Studie wurden die Schultergelenke von 11 Handballspielern sowie 4 Nicht-Handballspielern klinisch und sonographisch nach einem Training oder einem Meisterschaftsspiel ueber einen Gesamtzeitraum von 24 Std. beobachtet. Die Spieler uebten seit mindestens 3 Jahren Handball als Leistungssport aus und hatten einen woechentlichen Trainingsaufwand von 2 x 1,5 Std. sowie ein Meisterschaftsspiel pro Woche. Die Studie gliedert sich in zwei Teile auf: Im ersten Teil wurden die Schultergelenke der Spieler zu einem Zeitpunkt klinisch und sonographisch untersucht, zu dem sie mindestens 60 Std. keinerlei Belastung im Schultergelenk hatten. Im zweiten Teil wurden sie unmittelbar nach einem Spiel oder Training untersucht und im folgenden 12, 18 und 24 Std. nach der jeweiligen Belastung. Die klinische Untersuchung ergab eine deutlich gesteigerte Gelenkmobilitaet. Die sonographische Untersuchung zeigte einen beidseits erhoehten Rotatorenmanschettendurchmesser von durchschnittlich 6,5 mm auf der Wurfarmseite und 6,4 mm auf der Gegenwurfarmseite. Es konnte bei 5 Schultergelenken der Wurfarmseite sowie 5 Gelenken der Gegenseite Echogenitaetsveraenderungen im Sinne eines alten Partialdefektes festgestellt werden. Bei der sonographischen Untersuchung nach der jeweiligen Belastung wurden auf jeweils vier Seiten eine Doppelkonturierung der Bursa subcoracoacromialis im Sinne einer "produktiven Bursitis", und bei allen Spielern auf beiden Seiten eine Verbreiterung des intrakapsulaeren Raumes sowie des Kapselabschnittes dorso-kaudal des hinteren Labrums beobachtet. Desweiteren wurde eine Doppelkonturierung im Bereich der Insertio m. subscapularis bei 9 Schultergelenken der Wurfarmseite und 7 Gelenken der Gegenseite festgestellt. Auch war das Auftreten eines Bizepshalo bei 8 Spielern auf der dominanten Seite auffaellig. Nahezu bei allen sonographisch festgestellten Veraenderungen wurde ein identischer Verlauf beobachtet, bei dem das jeweilige Maximum 12 Std. nach Belastung auftrat. 24 Std. nach der Belastung waren die Veraenderungen auf ein Minimum zurueckgegangen oder ganz verschwunden. Waehrend der Untersuchung waren alle Spieler subjektiv beschwerdefrei. Das Auftreten sowie der Verlauf der Erscheinungen werden im Zusammenhang mit der sportartspezifischen Belastung sowie mit anderen veroeffentlichten Untersuchungen diskutiert. Weiterhin wird festgestellt, dass beim subjektiv beschwerdefreien Ueberkopfsportler sonographisch beobachtete Veraenderungen nicht als pathologisch betrachtet werden duerfen. Verf.-Referat