Abstract

Die Vertreter der Olympischen Bewegung der Neuzeit beriefen sich immer wieder auf tatsaechliche und vermeintliche Vorbilder in der griechischen Antike, um ihren Zielen und Wertvorstellungen, etwa bezueglich des Amateurideals, Friedensgedankens und anderer sinnstiftender Elemente der Olympischen Idee, groesseres Gewicht zu verleihen. Solche Rueckgriffe auf das Altertum reflektieren allerdings haeufig mehr Klischees und Wunschvorstellungen als historische Realitaet. Bis heute vermag die Wissenschaft nur unzureichend der Idealisierung der griechischen Antike und ihrer Spiele entgegenzuwirken. Bei der Erfassung dieses Phaenomens muss auch die Schule mit ihrem praegenden Einfluss in den Blick genommen werden. In diesem Sinne sind Schulbuecher als historische Quelle besonders aussagekraeftig, sind doch ihre Verfasser bemueht, den Wissensstand der Zeit auf engem Raum zusammenzufassen. In der vorliegenden Arbeit wird die Darstellung der antiken Olympien in 104 deutschsprachigen Schulgeschichtsbuechern aus der Zeit von 1872 bis 1988 mit Hilfe quantitativer und qualitativer Verfahren analysiert. Verlagsinfo (gekuerzt)