Bewegungskoordination. Ein ganzheitlich-oekologisches Funktionsmodell beidhaendiger Zielbewegungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Schinauer, Thomas
Veröffentlicht:Münster: Waxmann (Verlag), 1995, 155 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3893253580
Schriftenreihe:Internationale Hochschulschriften
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199608109510
Quelle:BISp

Abstract

Gegenstand der Arbeit ist die Entwicklung und Pruefung eins Modells, mit dem die Rolle der Zeit im komplexen, raeumlichen Bewegungsgeschehen bestimmbar ist. In zwei unabhaengigen Experimenten wird die Synchronisationstendenz der Haende durch quadratische Anordnung der Zielbewegungsstrecken ausgenutzt, um die spontane, personengebundene Anpassung der Handtempi an verschiedene Streckenweiten zu untersuchen. Handgleiche Zielweiten dienen der intrinsischen zeitlichen Messung der Streckenlaengen des Beidhandsystems. Es wird angenommen, dass die interindividuelle Variation des Eigentempos Invarianzen der Wahrnehmungs-Handlungskopplung offenbart. Die Befunde zeigen, dass das Streckentempo durch dynamische Integration des wahrgenommenen gemeinsamen Bewegungsraums beider Haende in das Eigentempo festgelegt ist. Im Vergleich zur Bewegung ueber handgleiche Streckenweiten passt sich das einzelne Handtempo bei Vorgabe verschiedener Bewegungsweiten personengebunden der Aufgabe als Ganzer an. Die Wechselwirkung von Person und Aufgabe ist Ausdruck einer aktiven Leistung, die kinetische Energie optimal ueber die Haende zu verteilen, da die individuelle Leistung bei Weitenunterschieden zwischen den Haenden dem wahrgenommenen Effekt aus Eigentempo und Aufgabenanforderung entspricht. Zeitgleichheit resultiert aufgabenbedingt. Die genutzte Wahrnehmungsinformation zur Ausfuehrung komplexer Zielbewegungen entspricht als Tempofestlegung - quasi analog der Okulomotorik - der gemeinsamen Streckenweite beider Haende. Verf.-Referat (gekuerzt)