Abstract des Autors

Im Rahmen einer 1991 und 1993 durchgefuehrten Quer-Laengsschnittstudie (Q1: n=564; Q2: n=841; Laengss.: n=104) mit quantitativen Verfahren (postalische Befragung mittels standardisierten Fragebogens), ergaenzt durch qualitative Leitfadeninterviews mit von Olympiastuetzpunkten betreuten Olympiateilnehmern (n=25), wurden u.a. Aspekte der subjektiven Einschaetzung der Notwendigkeit, der Nutzung und der Zufriedenheit mit der sport- und paramedizinischen Betreuung an den Olympiastuetzpunkten erfragt. Von Interesse waren vor allem die Aspekte, die die Nutzung dieser Serviceleistungen beeinflussen. Im Bereich der kurativen medizinischen Serviceleistungen dominierte die orthopaedisch-sporttraumatologische Betreuung sowohl in der wahrgenommenen Notwendigkeit bei den Athleten als auch in der tatsaechlichen Nutzung gegenueber der internistischen und der allgemeinmedizinischen Betreuung. Im Fall der Orthopaedie scheint die Nutzung am Olympiastuetzpunkt anderen konkurrierenden Angeboten vorgezogen zu werden, waehrend im Fall der allgemeinmedizinischen Betreuung fuer die Sportler die Frage der Nutzung vor allem von den Zeit-Wege-Kosten abhaengt. Im Fall der Nutzung der paramedizinischen Serviceleistungen (Physiotherapie und Krankengymnastik) war der Einfluss charismatischer Autoritaeten (Glaube an die ausseralltaegliche Begabung der Betreuenden) auf die Inanspruchnahme aufzeigbar. Geboten scheint aufgrund der Ergebnisse eine weitere sportartspezifische Ausdifferenzierung der sportmedizinischen Betreuung unter Beruecksichtigung der Zeit-Wege-Kosten sowie eine wirksame Integration der bisher von Sportlern wenig geschaetzten und genutzten medizinnahen Ernaehrungsberatung in den Katalog sportmedizinischer Betreuungsleistungen. Verf.-Referat