Zwischen (Selbst-)Gleichschaltung, kommunaler Sportpolitik und sporttreibenden NS-Gliederungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Becker, Christian
Erschienen in:Sozial- und Zeitgeschichte des Sports
Veröffentlicht:9 (1995), 2, S. 24-41, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0931-7031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199601104963
Quelle:BISp

Abstract

Die Haltung der buergerlichen Turn- und Sportbewegung gegenueber dem Prozess der Gleichschaltung im Zuge der nationalsozialistischen Machtuebernahme kann auf die Situation und die Entwicklungen an der Vereinsbasis uebertragen werden. Am Beispiel der buergerlichen Turn- und Sportvereine der Stadt Hannover wird eine indifferente, bisweilen das nationalsozialistische Regime unterstuetzende Position anhand verschiedener Gesichtspunkte deutlich. Bestimmungen, die der Vereinstradition widersprachen, zahlreiche Abaenderungen in den Vereinssatzungen sowie die Einfluehrung von Wehrsportgruppen im Sinne der NSDAP belegen eine widerspruchslose Akzeptanz der NS-Herrschaft. Darueber hinaus bereicherten sich die unter dem sicheren Dach des 'Deutschen Reichsausschusses fuer Leibesuebungen' beheimateten Vereine der Mitglieder und der Sportstaetten aufgeloester Arbeitervereine. Die kommunale Sportpolitik, verkoerpert durch das 'Stadtamt fuer Leibesuebungen', befolgte die nationalsozialistischen Praemissen. Konflikte mehrten sich in den spaeten Dreissiger Jahren, als z.B. durch Eingriffe 1936 die gesamte jugendliche Mitgliederschaft an die HJ bzw.- den BDM abgegeben werden musste und sich durch die engere Bindung an die Partei Differenzen abzeichneten. Schmidt