Zum Einsatz und zur Interpretation von Laktatbestimmungen in der Leistungsdiagnostik

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Pansold, Bernd; Zinner, Jochen; Gabriel, Brunhild-Maria
Erschienen in:Theorie und Praxis Leistungssport
Veröffentlicht:23 (1985), 9/10, S. 98-160
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:1070873-x
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199601104683
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Im Bestreben, den gegenwaertigen Stand in der Anwendung des Parameters Laktatkonzentration in der Trainingssteuerung und Leistungsdiagnostik im Ueberblick darzustellen, wird insbesondere auf die aus Stufentests errechenbaren Laktat-Leistung-Kurven eingegangen und auf ihre Vorteile gegenueber der einfachen Trainingssteuerung mittels Laktat hingewiesen. Kenngroessen und Typisierung der Laktat-Leistung-Kurve aus Stufentests stellen eine unverzichtbare Grundlage fuer eine komplexe Beurteilung des Trainingszustandes und die Voraussage einer moeglichen Wettkampfleistung (Prognose) dar. Zur Sicherung praxisrelevanter Ergebnisse sind technologische Aspekte des Stufentests, wie die Stufenzahl, die Pausendauer und die Abnahmezeitpunkte zur Bestimmung der Laktatkonzentration im Blut, besonders zu beachten. Stufentests mit weniger als vier Stufen fuehren zu unzuverlaessigen Ergebnissen vor allem bei der Berechnung der Leistung im aerob/anaeroben Uebergang; mangelhafte Ermittlung der Laktatkonzentration hat Fehleinschaetzungen der Prognoseleistung zur Folge. Fuer die Auswertung von Laktat-Leistung-Kurven ist als Guetekriterium der Anpassung der Messdaten an die Kurvenfunktion ein Bestimmtheitsmass B von mindestens 0,95 zu fordern, dessen Gewaehrleistung im wesentlichen von der trainingsmethodischen Vorbereitung und Durchfuehrung des Stufentests abhaengt. Die dargestellte rechnergestuetzte Auswertung und Speicherung von Ergebnissen aus Laktat-Leistung-Kurven ist ein Beitrag zu einer komplexeren Analyse von Trainingsabschnitten und zur Erarbeitung der im weiteren Training anzuwendenden Mittel und Methoden. Um sportliche Leistungen komplex analysieren zu koennen, ist die Anwendung multivariater mathematisch-statistischer Verfahren erforderlich. Die beschriebene Strukturanalyse der Kenngroessen der Laktat-Leistung-Kurve gestattet Einblicke in die biologische und adaptativ bedingte Variabilitaet der Struktur sportlicher Leistungen und unterstreicht die Notwendigkeit einer Individualisierung des Trainings. Verf.-Referat