Von Bern bis Los Angeles : die politische Geschichte der Fußball-Weltmeisterschaft

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Seitz, Norbert
Erschienen in:Aus Politik und Zeitgeschichte
Veröffentlicht:44 (1994), 24, S. 3-12
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0479-611X, 2194-3621
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199510103434
Quelle:BISp

Abstract des Autors

Nachdem der sensationelle deutsche WM-Sieg von 1954 zum Politikum geriet, bedienten sich von da an Politiker immer haeufiger des Mediums Fussball zur eigenen Popularitaetssteigerung. Hatten die Honoratioren der Adenauer-Aera noch ihre Beruehrungsaengste gegenueber den Gladiatoren des Proletensportes, gehoeren heute populistische "Bruderkuesse" zum Standardrepertoire von Politikern. So war Verteidigungsminister Strauss 1958 in Schweden der erste Bonner Gratulant, Bundespraesident Luebke wollte 1966 in England wider alle Zeitlupentechnik das ominoese "dritte Tor" drin gesehen haben. Kanzler Schmidt besuchte 1982 in Spanien noch kurz vor seiner Abwahl das Finale von Derwalls "Skandaltruppe", waehrend sein Nachfolger vier Jahre danach in Mexiko der unterlegenen deutschen Endspielelf mit penetranter Herzlichkeit auf den Leib rueckte. Ganz staatsmaennisch dagegen erbot Richard von Weizsaecker der Beckenbauer-Elf seine Glueckwuensche zum dritten deutschen WM-Sieg 1990 in Rom. Verf.-Referat