Abstract

Einleitend werden Ueberlegungen zur Fan-Subkultur und Fussballgewalt in England berichtet. Vor diesem Hintergrund wird dann die Analyse des gleichen Problembereichs in Oesterreich entwickelt. Gegenstand der Analyse waren die Fans (N = 74) des FK Austria-Memphis und des SC Rapid. Unter dem Blickwinkel Subkultur wird insbesondere auf die sozialen Gesellungsformen der Fussballfans, Normen, koerperliche Gewalt eingegangen. Sodann wird untersucht, inwieweit Vorurteile als Konfliktpotential wirken. Abschliessend wird die Bedeutung von Fussballwissen und Vereinsbindung im Prozess subkultureller Sozialisation aufgezeigt und wie folgt interpretiert: Die lokale Fanszene und insbesondere der jeweilige Fanclub stellen eine Sozialisationsinstanz dar, in der nicht nur aggressive Maennlichkeitsnormen und gewalttaetige Verhaltensmuster gelernt werden, sondern in der auch ein spezifisches Wissen erworben wird und traditionelle Erfahrungen mit dem Fussballsport (als Moment der Arbeiterkultur) ueberliefert werden, welche u.a. fuer die Staerke und Intensitaet der Beziehung zum Fussballspiel im allgemeinen und der jeweiligen Bindung an einen besstimmten Klub im besonderen Ausschlag geben. (RW) aus: SOLIS