Die Flamme bewahren: Arbeitersport in Deutschland

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Nitsch, Franz
Erschienen in:90 Jahre Arbeitersport : Bundestreffen des Freundeskreises Ehemaliger Arbeitersportler Marburg 27. -30. August 1983
Veröffentlicht:Münster: Lit-Verl. (Verlag), 1985, S. 30-50
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199503100631
Quelle:BISp

Abstract

Der Beitrag skizziert die Geschichte der Arbeitersportbewegung in Deutschland und widmet sich dabei besonders dem Arbeiter-Turn- und Sportbund (ATSB) und der Situation nach 1945. Zunaechst wird daran erinnert, dass die Arbeitersportvereine als Teil eines weitverzweigten Netzes von Arbeiterkultur immer politisch bildende Sozialisationsinstanzen fuer Proletarier waren, die neben ihrer emanzipatorischen Funktion auch die Vermittlung von Geselligkeit, Solidaritaet, Freude und Gesundheit zum Ziel hatten. Entgegen der verbreiteten Ansicht, die Alliierten oder die SPD haetten nach 1945 die Wiedergruendung des ATSB verhindert, ist der Verzicht auf einen Neuaufbau dieser zahlenmaesig ehemals groessten Einzelorganisationen der Arbeiterkulturbewegung als eine Reaktion auf die Situation der Nachkriegszeit und die Erfahrung des Faschismus zu werten, die bei vielen ehemaligen Arbeitersportfunktionaeren den Wunsch nach einer einheitlichen demokratischen "Volkssportorganisation" hervorrief. Die fehlende organisatorische Basis nach 1945 fuer das Potential des ehemaligen ATSB fuehrte allerdings zu einer relativ uneingeschraenkten Durchsetzung des buergerlichen Sportverstaendnisses in der Bundesrepublik. Selbst die Gruendung des SPD-Sportreferates 1946 konnte daran nichts aendern. (GH) aus: SOLIS