Zur Professionalisierbarkeit der Trainerrolle

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Bette, Karl-Heinrich
Erschienen in:Die Trainerrolle im Hochleistungssport : system- und rollentheoretische Überlegungen zur Sozialfigur des Trainers
Veröffentlicht:Sankt Augustin: Richarz (Verlag), 1984, S. 64-84
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3883453137
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199502075014
Quelle:BISp

Abstract

Verf. macht deutlich, dass der Professionalisierungsgrad von Trainern niedrig entwickelt ist. Dass z.B. die Etablierung von professionellen Berufsvereinigungen bis heute nicht stattgefunden hat, ist vor allem auf strukturelle Bedingungen zurueckzufuehren, die eine Professionalisierung dieser Funktionstraeger nahezu unmoeglich machen. Hiermit sind besonders zwei strukturelle Hindernisse gemeint: 1. Das Klientelverhaeltnis zwischen Trainern und Athleten wird durch Unabwaegbarkeiten bestimmt; sportliche Erfolge sind nicht unmittelbar aus dem Vorhandensein fomaler Ausbildungsqualifikationen ableitbar. Den Trainern wird eine wichtige Monopolisierungschance durch Kompetenz (besonders auf der Wissendimension) in bezug auf ein bestimmtes Handlungsfeld genommen. 2. Eine weitere restriktive Bedingung fuer eine Professionalisierung der Trainerrolle resultiert aus der traditionellen Ehrenamtlichkeit in den Vereinen und Verbaenden. Wo ehrenamtlich kontrolliert wird, haben professionelle Trainer wenig Entfaltungsmoeglichkeiten. Der Trainer verfuegt somit nicht ueber eine institutionell geschuetzte relative Autonomie in seinen Handlungs- und Entscheidungsprozessen. Die Konsequenzen der misslungenen Professionalisierung der Trainerrolle sind eine starke interne Fraktionierung mit der Folge, dass (a) Kommunikationsdefizite aufkommen, (b) Schulungsprozesse gestoert werden, (c) Amtsautoritaet sich gegenueber Sachautoritaet nicht durchsetzen kann und (d) Kosten- und Nutzendisparitaeten zwischen Heim- und Bundestrainern entstehen. Schiffer