Untersuchungen zur Spielkultur Nordostbrasiliens. Ein Beitrag zur interkulturellen Spielforschung

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Muth, Henning
Veröffentlicht:Hamburg: Kovač (Verlag), 1992, 1992. 230 S., Abb., Lit., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3860640380
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199501073378
Quelle:BISp

Abstract

Eine Beachtung der brasilianischen Spielkultur ist im internationalen Vergleich von Interesse, weil einerseits die Verlaufsstrukturen und andererseits der Zeitfaktor im Rahmen der Spieltheorie und in der Praxis der Spiele in diesem Land beispielhaft herausgearbeitet werden koennen. An ihr laesst sich exemplarisch der zyklische Charakter von Spiel verdeutlichen. Verf. beschreibt und analysiert typische Spiele und Bewegungsformen aus Nordostbrasilien hinsichtlich ihrer geschichtlichen Entwicklung und ihrer Ausbreitung, zeigt ihre Varianten und Besonderheiten auf und erlaeutert die bedeutende Rolle der Musik in den Spielen. Dazu gehoeren die Capoeira, Fussball und seine Varianten, traditionelle Spiele auf Strassen und Plaetzen, wie z.B. Murmelspiele, Spiele in der Schulpause und im Sportunterricht, wie z.B. Fangspiele und Volleyball, sowie Spiele in der Favela, den Elendsvierteln Brasiliens. Verf. stellt Gemeinsamkeiten heraus und untersucht die Zusammenhaenge. Zentrale Punkte sind flexible Regelsysteme, die Bedeutung der Gemeinsamkeit im Spiel und das weitgehende Fehlen von Einzelspielern, die Integration von Spielern, ungeachtet seines Alters oder Geschlechts, seiner Hautfarbe oder koerperlichen Faehigkeit, Spielstrukturen, die keinerlei Zweck oder Absicht verfolgen und sich stets am Kreis orientieren, als "zweifreies und faszinierendes Geschehen", und Spielverhalten, die durch die Faktoren Zeit und Offenheit bestimmt werden. Krachten