Der Ausbruch von Tumulten bei Sportveranstaltungen

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Lang, Gladys Engel
Herausgeber:Lüschen, Günther; Weis, Kurt
Erschienen in:Die Soziologie des Sports
Veröffentlicht:Darmstadt: Luchterhand (Verlag), 1976, S. 273-295
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3472725990
Schlagworte:
Fan
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199402069276
Quelle:BISp

Abstract

Ziel des vorliegenden Beitrags ist es, eine Anzahl von Tumulten bei Sportveranstaltungen im Zusammenhang mit einer Auswahl von Sportarten zu untersuchen, eine richtungsweisende Typologie vorzuschlagen und die Grundsaetze aufzuzeigen, nach denen eine systematische Untersuchung und Analyse fortschreiten koennte. Mit Hilfe ausgewaehlter Beispiele fuer kollektives abweichendes Verhalten anlaesslich von Sportveranstaltungen stellt Verf. eine Typologie der in die Tumulte verwickelten Menschenmengen auf. Dabei wird im Gegensatz zur frueheren Massenpsychologie im kollektiven Verhalten kein minderwertiger, quasi-zufaelliger Ausbruch gesehen, sondern ein dynamischer kollektiver Problemloesungsprozess. Die juengere Forschung im Bereich der Soziologie kollektiven Verhaltens legt grossen Wert auf die Sinngebung und die sozialstrukturelle Bedingtheit des Kollektivverhaltens. So sollen sich etwa sozial ohnehin deprivierte Unterschichtangehoerige, die sich durch die Identifikation mit ihrer Mannschaft Selbstwertgefuehle verschaffen, durch eine wichtige Niederlage erneut so sehr geschaedigt fuehlen, dass schon ein geringfuegiger Anlass zu tumultartigen Protesten fuehren kann. Schiffer