Der missverstandene Boykott - die Hintergruende des afrikanischen Rueckzugs von den Olympischen Spielen in Montreal 1976

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Pfeiffer, Rolf
Erschienen in:Sozial- und Zeitgeschichte des Sports
Veröffentlicht:6 (1992), 2, S. 7-24, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0931-7031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199211060400
Quelle:BISp

Abstract

Verf. weist daraufhin, dass der afrikanische Rueckzug von den Olympischen Spielen 1976 nicht nur durch das besonders menschenverachtende Auftreten des Rassistenregimes motiviert wurde, sondern durch neuseelaendische Regierungspolitik (Apartheidproblematik). Hintergruende, die zum Boykott fuehrten, werden aufgezeigt, und auf den Verlauf der Boykottdiskussion wird eingegangen. Nachdem Tansania, dessen Stimme im Obersten Afrikanischen Sport erhebliches Gewicht zukam, den Boykott ohne Einschraenkung als geeignete Massnahme begriff, hatten die Afrikaner keine Wahl, als diesen Boykott wegen der Anwesenheit Neuseelands mitzutragen. Der erste massive Boykott Olympischer Spiele hatte, nachdem die afrikanischen NOKs ihre Mannschaften, die an der Eroeffnungszeremonie der Olympischen Spiele teilgenommen hatten, zurueckbeordert hatten, die Unterstuetzung von 29 Laendern erfahren. Ein Boykott der folgenden Commonwealth-Spiele wurde noch in Montreal vom SCSA-Generalsekretaer Jean-Claude Ganga angekuendigt, sofern ein unveraendert mit dem Apartheidsport kollaborierendes Neuseeland beabsichtigen wuerde, in Edmonton 1978 zu starten. Weitere Auswirkungen werden aufgelistet; Verf. kommen zu dem Ergebnis, dass die afrikanische Veraergerung sich auf die weltweit einzigartige Position Neuseelands in der Frage der Sportbeziehungen bezog. Eine Klaerung der Angemessenheit und Legitimitaet der von den Afrikanern ergriffenen Protestaktion wird von Verf. geliefert. Schumacher