Politische Tendenzen in den buergerlichen Radsportverbaenden 1881-1914

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Rabenstein, Rüdiger
Erschienen in:Sozial- und Zeitgeschichte des Sports
Veröffentlicht:6 (1992), 1, S. 61-70, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0931-7031
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU199208056481
Quelle:BISp

Abstract

Nach einem Ueberblick ueber die geschichtliche Entwicklung der buergerlichen Radsportverbaende von 1881-1914 unter Beruecksichtigung der Berufsschichtung, der politischen Tendenzen und des Verhaltens Auslaendern gegenueber, geht Verf. auf die politischen Stroemungen innerhalb der zwei groessten Radsportverbaende ein: 1. der Allgemeinen Radfahrer-Union (Radtouristen) mit liberaler und internationalistischer Einstellung und 2. des Deutschen Radfahrer-Bundes (Radrennsportler) mit nationalistischer Einstellung. Mit dem Anwachsen des Nationalpatriotismus vor dem ersten Weltkrieg ging ein Anpassungsprozess der Radsportverbaende einher. Gruende: 1. Die Gruendung von Verbaenden fuehrt quasi automatisch zu Anpassungserscheinungen, die im Wesen jeglicher Organisation liegen. Individuelle Radler und freie Gruppen erkannten Vereinsgesetze nicht an. 2. Der Radfahrerboom der 90er Jahre des 19. Jh. beinhaltete neben der Integration vielfaeltiger Gesellschaftsgruppen auch die verschiedener gesellschaftspolitischer Vorstellungen, und 3. die Widerstaende wie z.B. gegen die Fahrfreiheit und gegen die Einfuehrung von Militaerradfahrern wurde ueberwunden, so dass sich die Radfahrer akzeptiert fuehlten und selbst das bewunderte Militaer zum Werbetraeger des Radfahrers wurde. Schumacher