Das Hoehenoedem in den Schweizer Alpen. Beobachtungen ueber Inzidenz, Klinik und Verlauf bei 50 Patienten der Jahre 1980-1984

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hochstrasser, J.; Nanzer, A.; Oelz, O.
Erschienen in:Schweizerische medizinische Wochenschrift
Veröffentlicht:116 (1986), 26, S. 866-873, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0036-7672, 1424-3997
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198910040928
Quelle:BISp

Abstract

Die 50 Faelle von Hoehenoedem (Hoehenlungenoedem und/oder Hoehenhirnoedem), welche 1980-1984 in den Schweizer Alpen mittels Helikopter evakuiert werden mussten, wurden retrospektiv analysiert. Es handelte sich um 49 Maenner und 1 Frau, welche groesstenteils vollstaendig gesund und gut trainiert aus dem Flachland in Hoehenlagen ueber 2500 m und in der Folge darueber hinaus aufgestiegen waren. Am 2. oder 3. Tag der Hoehenexposition entwickelten die Touristen Symptome der akuten Bergkrankheit, am 4. oder 5. Tag mussten die Patienten evakuiert werden. 70 der Faelle traten in den Walliser Alpen auf, der Rest im Berner Oberland und im Bernina-Gebiet. Von der Capanna Margherita (4559 m) musste pro 588 Uebernachtungen ein Tourist ausgeflogen werden, von der Monte-Rosa-Huette (2795 m) und Finsteraarhornhuette (3050 m) einer pro 4000 Uebernachtungen. Der Abtransport in tiefere Hoehenlagen war die erfolgreichste Therapiemassnahme: 16 Patienten erholten sich klinisch sofort. 34 Bergsteiger mussten wegen schwerem Hoehenoedem hospitalisiert werden. Die Thoraxaufnahme zeigte bei Patienten mit Hoehenlungenoedem in zwei Drittel der Faelle ein beidseitiges Oedem, in einem Drittel ein einseitiges. Die arteriellen Blutgasanalysen ergaben eine mittelschwere bis schwere Diffusionsstoerung. Alle hospitalisierten Patienten erholten sich innerhalb einiger Tage vollstaendig. Verf.-Referat