Kohlenhydrate und koerperliche Leistungsfaehigkeit

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Autor:Dickhuth, H.-H.; Huonker, M.; Rokitzki, L.; Stockhausen, Wolfgang; Keul, Joseph
Erschienen in:Aktuelle Ernährungsmedizin
Veröffentlicht:13 (1988), S. 132-135, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0341-0501, 1438-9916
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198910035734
Quelle:BISp

Abstract

Kohlenhydrate sind in ihrer gespeicherten Form, dem Muskel- und Leberglykogen, die wesentlichen Energielieferanten bei koerperlicher Arbeit. Bei intensiven Belastungen wird der Energiebedarf vorwiegend ueber die aerobe Glykolyse gedeckt. Da die Glykogenkapazitaet der Muskulatur und der Leber begrenzt ist, nimmt bei laengerer Belastung (60-90 min) der Anteil der Energiegewinnung aus den freien Fettsaeuren durch Aktivierung der Lipolyse zu. Ueber die Lipolyse kann zwar laengere Zeit Energie bereit gestellt werden, die energieliefernden Prozesse laufen jedoch deutlich langsamer als bei der aeroben Glykolyse ab, so dass die Belastungsintensitaet reduziert werden muss. Eine positive Beeinflussung der koerperlichen Leistung durch eine kohlenhydratreiche Ernaehrung bei Belastungen mit laengerer Dauer durch Zunahme des gespeicherten Glykogens ist deshalb anzunehmen. So wird der Kohlenhydratanteil in der Ernaehrung bei Ausdauersportlern mit 50 bis 60 auch deutlich hoeher als bei der Normalbevoelkerung gefunden (39 bis 45 , Dt. G. f. Ernaehrung, 1986). Im Leistungssport werden zusaetzlich gezielt kohlenhydratreiche Diaeten mit bis zu 80 Kohlenhydratanteil ueber mehrere Tage vor langdauernden Wettkaempfen durchgefuehrt. Dadurch soll der Muskelglykogengehalt maximal erhoeht und eine Leistungsverbesserung herbeigefuehrt werden. Durch eine Zufuhr von Kohlenhydraten kurz vor oder waehrend einer Belastung kann ausserdem die Lipolyse vollstaendig unterdrueckt werden, so dass der Energiebedarf des Muskels nahezu ausschliesslich aus der aeroben Glykolyse abgedeckt wird. Hierdurch kann zumindest bei weniger gut Trainierten oder Untrainierten eine Leistungsverbesserung erreicht werden; mit einem zunehmend besseren Trainingszustand ist ein leistungssteigernder Effekt allerdings weniger wahrscheinlich. Verf.-Referat