Muss das Spiel vor dem Sport gerettet werden? Zur Instrumentalisierung des Spiels in der Geschichte des Sports

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Krüger, Michael Fritz
Erschienen in:Sportunterricht
Veröffentlicht:36 (1987), 9, S. 326-335, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0342-2402
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198807011893
Quelle:BISp

Abstract

Zweckfreiheit wurde lange Zeit gleichermassen als Merkmal von Spiel und Sport betrachtet. Der vorliegende Aufsatz geht jedoch gerade von der Frage aus, welchen Absichten und Interessen das Spiel in der Geschichte des modernen Sports unterworfen wurde. Die englichschen Gentlemen benutzten sogar das Merkmal der Zweckfreiheit selbst als Mittel, um sich von den sozial niederen Klassen der Gesellschaft abzugrenzen. In Deutschland wurden Leibesuebungen und Spiel vor allem aus paedagogischen Gruenden gefoerdert. Nur die richtigen wertvollen Spiele durften gespielt werden; spielen nur um des Spielens willen wurde dagegen nicht akzeptiert. Die Versportung der Spiele bereitet vielen Sportpaedagogen bis auf den heutigen Tag grosse Sorgen. Waehrend der Phase der bildungstheoretischen Didaktik wurde deshalb die Schule (erstmals) als Ort empfunden, an dem der humane, zweckfreie Sinn und Wert der Bewegungsspiele (Hilmer) vor dem Sport gerettet werden koennte. Aber auch fuer den Sport ausserhalb der Schule stellt sich angesichts einiger eher unerfreulicher Tendenzen die Frage nach der Instrumentalisierung von Spiel und Sport wieder neu. Verf.-Referat