Koerperbau und sportliche Leistung im alpinen Skirennsport. Eine sportanthropometrische Untersuchung der weltbesten maennlichen Skirennlaeufer

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Ammann, Ernst
Veröffentlicht:Mainz: Universität Erfurt (Verlag), 1983, 340 S., Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Monografie
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198807007634
Quelle:BISp

Abstract

An 87 alpinen Skirennfahrern der internationalen Leistungsspitze wurden 38 anthropometrische Daten erhoben und ausgewertet. Durch Vergleiche mit einer Vergleichsgruppe und anderen Sportkollektiven, durch Korrelationsberechnungen, Faktorenanalysen mit Einbezug der Leistung und Diskriminanzanalysen konnten die Koerperbauauspraegung der leistungsstaerksten Ski-Athleten festgestellt und leistungsdeterminierende Koerperbaumerkmale gefunden werden. 1) Skirennfahrer unterscheiden sich gesamthaft von anderen Kollektiven hoechstens geringfuegig: sie sind oefter robuster im Knochenbau, in der Regel pyknomorpher und neigen zu laengerer Rumpfentwicklung. 2) Im alpinen Skirennsport gibt es koerperbautypologisch zwei Athletengruppen: Abfahrer sind schwerer, robuster, pyknischer, mit eher langem Oberkoerper - Slalom/Riesenslalomfahrer sind feingliedriger, weniger pyknisch (bis leptomorph), relativ langbeiniger. 3) Die Leistung in der Abfahrt wird beguenstigt durch die Koerpermasse, speziell die Masse der Extremitaeten. Krafttraining laesst auch bei den Leistungsstaerksten noch eine Leistungssteigerung erwarten. 4) Die Slalom/Riesenslalomleistung wird durch Robustizitaet und Rumpfmasse gehemmt. Sie kann durch koerperformendes Training nicht mehr beeinflusst werden. 5) Gesamthaft koennen durch die Variabilitaet des Koerperbaus etwa 60 der Variabilitaet der Leistung erklaert werden - der groesste Teil davon ist aber Traningseinfluessen entzogen. 6) Um dem Riesenslalom eine eigene Stellung zu geben, muesste seine Linienfuehrung drastisch veraendert werden - sie muesste viel schneller und direkter gelegt werden. 7) Auf Grund der vorliegenden Resultate koennten Laufbahnberatungen erleichtert und Unfallrisiken vermindert werden. 8) Anregungen zur Vereinheitlichung sportanthropometrischer Untersuchungen im Dienste einer besseren Vergleichbarkeit werden gegeben. Verf.-Referat