Alfred Flatow - Vom Olympiasieger zum Reichsfeind
Autor: | Bernett, Hajo |
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Erschienen in: | Sozial- und Zeitgeschichte des Sports |
Veröffentlicht: | 1 (1987), 2, S. 94-102, Lit. |
Format: | Literatur (SPOLIT) |
Publikationstyp: | Zeitschriftenartikel |
Medienart: | Gedruckte Ressource |
Sprache: | Deutsch |
ISSN: | 0931-7031 |
Schlagworte: | |
Online Zugang: | |
Erfassungsnummer: | PU198804032989 |
Quelle: | BISp |
Abstract
Verf. berichtet ueber das Schicksal des Juden Alfred Flatow, der um die Jahrhundertwende einer der namhaftesten deutschen Turner war. Er gilt als Deutschlands juengster Turnlehrer; seine Laufbahn begann er als Wettkampfturner und wurde 1896 Doppelolympiasieger. Der anti-juedisch eingestellte Turnkreis Deutsch-Oesterreich kritisierte die junge Olympische Bewegung. Die Machtuebernahme der Nazis 1933 wurde fuer Flatow zur Schicksalswende. Mit dem Erlass des Arierparagraphen mussten alle juedischen Mitglieder aus den Vereinen austreten. Da alle juedischen Buerger der Deutschen Turnerschaft national dachten und fuehlten, war dies ein erster Schritt ihrer gesellschaftlichen Diskriminierung. Im Jahre 1942 wurde Alfred Flatow deportiert und kam schliesslich bei Prag ums Leben. Auf Druck des sportpolitischen Ausschusses der SPD-Bundestagsfraktion entschloss sich das DTB-Praesidium 1986 anlaesslich des Deutschen Turnfestes in Berlin einen Alfred Flatow - Ehrenpreis zu stiften. Lemmer