Die Belastungshypertonie und ihre pharmakologische Beeinflussbarkeit

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Franz, I.-W.
Herausgeber:Rost, Richard; Webering, Ferdinand
Erschienen in:Kardiologie im Sport
Veröffentlicht:Köln: Dt. Ärzte-Verl. (Verlag), 1987, S. 210-229, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Sammelwerksbeitrag
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISBN:3769101626
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198803032622
Quelle:BISp

Abstract

Der Stellenwert der Blutdruckmessung unter Belastung wird eroertert. Aus Ruhedruckmessungen koennen keine Schlussfolgerungen auf die teilweise extremen Druckanstiege unter Belastung bei Hypertonikern gezogen werden, die eine erhebliche akute Gefaehrdung besonders bei zusaetzlicher koronarer Herzkrankheit, moeglicherweise aber auch hinsichtlich der Langzeitentwicklung arteriosklerotischer Gefaessveraenderungen darstellen koennen. Aus diesem Grund ist es wesentlich, bei der Auswahl von antihypertensiv wirksamen Substanzen, besonders den Effekt unter Belastungsbedingungen zu beruecksichtigen. Die wichtigsten zur Zeit verfuegbaren Substanzenklassen werden aus dieser Sicht aufgrund vorliegender Literaturdaten und eigener Befunde eroertert. Unter dynamischer Belastung wird der Druck systolisch ebenso wie diastolisch am staerksten durch Betarezeptorenblocker (BB) gesenkt. Alphamethyldopa, Clonidin, Diuretika, Prazosin und auch ACE-Hemmer weisen keine bzw. nur geringe Einflussnahmen auf den systolischen Belastungsdruck auf, der Effekt auf den diastolischen Wert ist unterschiedlich. Kalziumantagonisten (CA) senken sowohl den systolischen wie auch den diastolischen Belastungsdruck, allerdings geringer als BB. Unter isometrischer Belastung senken BB, CA und ACE-Hemmer den Druck deutlich, der Einfluss der Diuretika wird in der Literatur unterschiedlich berichtet. Zusaetzlich werden die Effekte verschiedener Kombinationsmoeglichkeiten dieser Substanzgruppen dargestellt. BB haben den deutlichsten Effekt auf Druckanstiege unter dynamischer, isometrischer und emotionaler Belastung. Bei fehlender Kontraindikation sollten sie daher bevorzugt eingesetzt werden. Im Fall von Kontraindikationen stehen ihnen, auch unter Belastungsbedingungen, die Wirkungen der Kalziumantagonisten am naechsten, wenngleich weniger ausgepraegt. Die Kombination von BB und CA vom Nifedipin-Typ erweist sich auch aus der Sicht des Belastungsdrucks als sinnvoll. Verf.-Referat