Abstract

Mit Hilfe der 3D-Hochgeschwindigkeitsfotografie und der direkten linearen Transformationsmethode (DLT) wurden die Aufschlaege von acht Elitetennisspielern/innen biomechanisch untersucht. Beim Tennisaufschlag handelt es sich um einen komplizierten Bewegungsablauf, bei dem der Athlet unterschiedliche Bewegungen beider Arme mit optimaler Bein- und Rumpfbewegung koordinieren muss. Sieben der acht Versuchspersonen (VP) verlagerten ihren Schwerpunkt in der Vorbereitungsphase in Richtung auf den vorderen Fuss. Die Knie aller acht VP erreichten ihre maximale Beugung in etwa als der Ellbogen 90 Grad im Rueckschwung erreicht hatte und der Oberarm eine Verlaengerung der Linie zwischen beiden Schultergelenken bildete. Eine maximale vertikale Schultergeschwindigkeit von 1,7 m/s waehrend des Beinabdrucks verursachte ein Ueberstrecken der Schulter, so dass der Schlagarm mit einer mittleren Geschwindigkeit von -5,8 m/s zurueckschwang (bei 7 von 8 VP) und so den Beschleunigungsweg fuer den Schlaeger vergroesserte. Bis auf eine trafen alle VP den Ball mit leicht nach hinten abgewinkeltem Schlaeger. Die maximalen Geschwindigkeiten der Koerpersegmente fuehrten zu einer vom Knie aufwaerts steigenden Geschwindigkeitsvergroesserung (Addition), die in der maximalen Winkelgeschwindigkeit des Schlaegers resultierte. Diese wurde jedoch nicht bis zum Kontakt mit dem Ball beibehalten, da alle VP die Schlaegergeschwindigkeit vorher verringerten. Die durchschnittliche Ballgeschwindigkeit betrug 34,4 m/s bei den Frauen und 42,4 m/s bei den Herren. Hormann