Die Belastbarkeit des wachsenden Bewegungsapparates

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Hefti, F.; Morscher, E.
Erschienen in:Schweizerische Zeitschrift für Sportmedizin
Veröffentlicht:33 (1985), 3, S. 77-84, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0036-7885
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU198603025660
Quelle:BISp

Abstract

Die mechanischen Eigenschaften der verschiedenen Strukturen des Bewegungsapparates sind im Laufe des Wachstums Veraenderungen unterworfen. Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, dass die mechanische Festigkeit des Wachstumsknorpels waehrend der Pubertaet insbesondere bei maennlichen Individuen deutlich vermindert ist. Beim Knochengewebe nimmt die Bruchfestigkeit im Laufe des Wachstums wesentlich zu (gleichzeitig nimmt die plastische Verformbarkeit ab). Die Zugfestigkeit von Ligamenten nimmt im Laufe der Entwicklung ebenfalls etwas zu, vor allem aber wird die Verankerung der Ligamente im Knochen staerker. Klinische Erfahrungen haben gezeigt, dass Ueberlastungssyndrome vor allem waehrend der Pubertaet auftreten, vorwiegend bedingt durch die Schwaeche des Wachstumsknorpels. Ein typisches Beispiel hierfuer ist die Scheuermannsche Krankheit. Noch zu wenig untersucht sind die Folgen der subklinisch verlaufenden leichten Epiphysenloesung der Huefte, die offenbar beim Sportler gehaeuft auftritt. Beim Kleinkind sind Ueberlastungssyndrome selten, hingegen ist die Knochenbruechigkeit im Vergleich zum Adoleszenten etwas groesser. Die Festigkeit von Ligamenten ist bis zum Abschluss des Wachstums nicht kritisch. Experimentelle und klinische Beobachtungen zeigen, dass bezueglich Belastbarkeit fuer jede Entwicklungsphase eine bestimmte Struktur des Bewegungsapparates besonders kritisch ist; beim Kleinkind ist es das Knochengewebe, beim Adoleszenten der Wachstumsknorpel und beim Erwachsenen sind es - wie sich immer mehr zeigt - die ligamentaeren Strukturen. Verf.-Referat