Abstract

Theorie, Methodologie und Technik des Messens sind problematisch in Bereichen, in denen die Auspraegungsgrade der zu messenden Eigenschaften im subjektiven Anschauungsraum der Messenden repraesentiert sind. Ausgehend von der Hypothese, dass bei der Bewertung turnerischer Leistungen eine Tripelinteraktion zwischen Turnern, Beurteilungskriterien und Beurteilern stattfindet, wird eine Methode gesucht, mit deren Hilfe die dimensionale Struktur dieser 3 Modalitaeten sowie deren Interaktion berechnet werden kann. Untersucht wurde das Beurteilungsverhalten von 20 Turnkampfrichtern, die die Leistungen von 15 filmisch dargebotenen Turnern zu beurteilen hatten. Neben der Abgabe der ueblichen Punktbewertung geschah dies durch das Ausfuellen eines Eindrucksratings aus der Erinnerung (nach 13 Kriterien). Die Ergebnisse der Analyse fuehren zu der Schlussfolgerung, dass bei verschiedenen Kampfrichtertypen unterschiedliche Praeferenzen hinsichtlich der Benotung der (mindestens 2) verschiedenen Turnertypen vorhanden sind. Pilger