Abstract

Verf. legt die Entwicklung des Sports in Frankreich vom letzten Jahrhundert bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges dar. Er betrachtet dabei den Sport in seinem sozialen Kontext und dessen soziale Bedeutung im Laufe der Zeit. Im ersten Teil seines Buches befasst sich Verf. mit Fallstudien ueber die Entwicklung der verschiedensten Sportarten: Feldsport (z.B. Jagen), Turnen, Englischer Sport, Radfahren, Stier- und Hahnenkaempfe. Der zweite Teil handelt von den sozialen und ideologischen Aspekten, die bei der Betrachtung der verschiedenen Sportarten immer wieder auftreten: Demokratisierung, sozialer Konflikt, Soziabilitaet, Snobismus, Gewalt, Politik. Waehrend des 19. Jahrhunderts wurden die traditionellen Amusements, die teils zu einem hohen Grad sozial tolerierte Gewalt beinhalteten, durch die Verweltlichung des Lebens veraendert. Die zunehmende Regularisierung des Sports beschraenkte die Gewaltelemente und das Fairplay wurde Leitprinzip im Sport. Die entscheidende Phase des Umbruchs im franzoesischen Sportgeschehen vollzog sich in der Belle Epoque, also von Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges. Aufgrund des wirtschaftlichen Wachstums und des sozialen Wandels veraenderte sich die Popularitaet und somit die Bedeutung von traditionellen Sport- und Freizeitsportarten. Radfahren und Turnen wurden sehr populaer und Sport allgemein wurde ein Teil der modernen Kultur. Dittmann