Abstract

Zweck der vorliegenden Untersuchung ist, eventuelle Zusammenhaenge zwischen kindlicher Haltungsschwaeche und (hypothetisch verschlechterter) Lungenfunktion aufzudecken und dadurch sekundaer den Schulaerzten die Beurteilung eines Haltungsdefektes zu erleichtern. 50 zehnjaehrige Zuericher Schulkinder, die vom Schularzt fuer das Haltungsturnen ausgesucht wurden, vergleicht der Verf. mit 50 statistischen Zwillingen. Die Untersuchung (1968) umfasst die Pruefung der Lungenfunktion (Vitalkapazitaet, Tiffeneau-Test, Atemgrenzwert, Brustumfang bei maximaler In-und Expiration und in analoger Weise Bauchumfang), der Haltung (Anthropometrische Daten, Rumpfvorbeugen zur Pruefung der Beweglichkeit und zur Feststellung skoliotischer Veraenderungen, Matthiass-Test, Rueckenmassindex nach seitlicher Fotographie) sowie des Freizeitverhaltens (23 Fragen). Zur statistischen Auswertung werden die Einzeldaten in vier sich nicht ueberschneidenden Klassen gefasst. Als Signifikanztest benutzte der Verf. die Chi-Quadrat-Verteilung; die Absicherung erfolgte auf dem 5 Niveau. Ergebnisse: Die Lungenfunktion ist bei Haltungsschwachen nicht schlechter als bei Gesunden. Versuchs- und Kontrollgruppe zeigen einheitliches Freizeitverhalten; Haltungsschwaechlinge sind nicht inaktiver. Eine Haeufung der Haltungsschwaeche bei grossem leptosomen Habitus ist deutlich. Rueckenkonturmessungen sind am guenstigsten bei schlaffem, betont laessigem Stehen durchzufuehren. Der Matthiass-Test kann nur als Ergaenzung zur Blickdiagnose undzu den Rueckenindizes empfohlen werden. Es ergibt sich keine Korrelation zu ihnen. Scholtzmethner