Das Verhalten von Serumimmunglobulinen bei Ausdauertraining und extremen Ausdauerbelastungen

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Bibliographische Detailangaben
Autor:Liesen, H.; Dufaux, Bertin; Weber, K.; Lohmann, W.; Fischer, W.; Hollmann, W.
Erschienen in:Sportarzt und Sportmedizin
Veröffentlicht:27 (1976), 6, S. 119-123, Lit.
Format: Literatur (SPOLIT)
Publikationstyp: Zeitschriftenartikel
Medienart: Gedruckte Ressource
Sprache:Deutsch
ISSN:0371-3059
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PU197800024370
Quelle:BISp

Abstract

Der Effekt eines 10- bis 12woechigen Ausdauertrainings auf die Immunglobuline IgA, IgG und IgM wurde in Ruhe und nach dosierter Fahrradergometerbelastung bei 22 50- bis 70jaehrigen gesunden Maennern analysiert. Ferner untersuchten wir den Einfluss einer Marathonlaufbelastung (n = 42) und eines 100-km-Laufes (n = 15) auf diese Parameter. Die Analysen erfolgten nach der quantitativen Methode der radialen Immundiffusion (Mancini, 1963). Nach Angaben von van Beaumont. (1973) wurde eine Korrektur der gemessenen Werte entsprechend der Plasmavolumenaenderung unter Belastung vorgenommen. Im einzelnen erhielten wir folgene Ergebnisse: 1. Vor dem Training waren durch 30- bis 50minuetige Fahrradergometerbelastung keine Veraenderungen der Immunglobuline festzustellen. 2. Das Training fuehrte zu signifikanter Zunahme der Ruhewerte fuer IgG und IgM. Ferner war jetzt durch Belastung ein statistisch gesicherter Anstieg fuer alle drei gemessenen Immunglobuline zu registrieren. 3. Bei den extremen Ausdauerbelastungen kam eszu signifikantem Anstieg der IgA und IgG. IgM blieb unveraendert. Der signifikante Anstieg der IgA und IgG bei unveraendertem IgM nach Langlaufbelastungen kann durch einen erhoehten Eiweissrueckfluss ueber die Lymphe erklaert werden, die diese Eiweissfraktion in unterschiedlichen Konzentrationen enthaelt. Die Zunahme der gemessenen Immunglobuline durch Training wird in Anlehnung an die Auffassungen von Grabar als moegliche Antikoerperbildung gegen koerpereigene Abbauprodukte diskutiert. Ausserdem muss eine Zunahme der humoralen Infektabwehr durch verstaerkte Neubildung von Immunglobulinen erwaegt werden. Verf.-Referat