Motiv-Image-Passung im Kontext der Entscheidung/Bindung für/an die Sportart Handball bei Mädchen und Jungen im Kindes- und Jugendalter

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Kleinert, Jens (Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Psychologisches Institut / Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071001/24-26)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2024 - 06/2026
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020240300060
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Seit dem Gewinn der Männer-Weltmeisterschaft 2007 im eigenen Land sind die Mitglieder- und Mannschaftszahlen im Deutschen Handballbund e.V. (DHB) nach einem kurzfristigen Aufwärtstrend seit etwa zehn Jahren über alle Altersbereiche und Geschlechtsgruppen hinweg zurückgehen. Ziel des beantragten Forschungsprojekts ist daher, Mechanismen der Sportvereinspartizipation aus der Perspektive der Sportart Handball zu analysieren, um in der Konsequenz dem Kooperationspartner (DHB) Handlungsempfehlungen aussprechen zu können, wie die Mitgliedergewinnung als auch -bindung verbessert werden kann. Theoretisch argumentieren wir mit dem Modell der Motiv-Image-Passung, d.h. wir gehen davon aus, dass Motive (d. h. Bedürfnisse, Ziele und Sinnrichtungen) in Einklang mit dem Image (d. h. der Vorstellung über Handlungskontexte oder Handlungssituationen) stehen müssen, damit Mädchen und Jungen im Kindes- und Jugendalter zum Handballsport motiviert sind. Durch einen Mixed-Methods-Ansatz, der qualitative und quantitative Methoden sequentiell integriert, untersuchen wir Mädchen und Jungen in zwei relevanten Altersgruppen (Kinder: 6-12 Jahre und Jugendliche: 13-21 Jahre), jeweils in folgenden Phasen der Vereinspartizipation: Zugang, Aufrechterhalten und Weggang (Dropout). Anhand der Ergebnisse zu Motiven einerseits, sowie zum wahrgenommenen Image des vereinsmäßigen Handballsports und seinen sozialen Quellen andererseits wird die Passung und damit die motivationalen Bedingungen zur Vereinspartizipation analysiert. Mit Abschluss der empirischen Studien sollen in einem ersten Schritt Handlungsempfehlungen für den DHB entwickelt werden, welche den zentralen Punkt im Transferkonzept darstellen. Diese Empfehlungen sollen den Dachverband dahingehend unterstützen und beraten, angemessene Maßnahmen zur Verbesserung der Motiv-Image-Passung der Sportart Handball zu ergreifen, um dadurch mittel- und langfristig deutlich mehr Kinder und Jugendliche an die Sportart Handball zu binden.

Planung

1 Übergeordnete Planung und Konzeption
04/2024 - 08/2024 Konzeptionelle Integration der bestehenden Literatur Feinkonzipierung der Theorie- Empirie-Vernetzung Ausdifferenzierung der Operationalisierung theoretischer Konstrukte
2 Qualitative Analyse (QUAL)
04/2024 - 12/2024 Entwicklung Interviewleitfaden Akquise Interviewpartner:innen (inkl. Schul- /Elterneinwilligungen) Vereinbarung von Interviewterminen
01/2025 - 04/2025 Durchführung Interviews
02/2025 - 08/2025 Transkription Interviews, Auswertung Interviews
04/2025 - 07/2025 Verfassen Berichtsteil QUAL
3 Quantitative Analyse (QUAN)
05/2025 – 06/2025 Entwicklung Fragebogeninstrument
04/2025 – 08/2025 Organisation Fragebogenzuteilung und Rücklauf
07/2025 - 11/2025 Zusendung und Rücklauf Fragebögen, Dateneingabe
01/2026 - 02/2026 Datenanalyse; Deskriptive und prüfende Statistik
02/2026 - 13/2026 Verfassen Berichtsteil QUAN
4 Übergeordnete Transferaktivitäten
06/2024 Planung/Durchführung/Auswertung Kickoff mit Kooperationspartner Deutscher Handballbund zur übergreifenden Transferplanung
06/2025 Vorbereitung/Durchführung/Auswertung der Zwischenpräsentation zu Ergebnissen QUAL mit ersten Überlegungen auf der Maßnahmenebene
08/2024 – 02/2025 Vorbereitung/Durchführung/Auswertung der Abschlusspräsentation (v.a. Ergebnisse QUAN) mit Überlegungen zu detaillierten Maßnahmen

Ergebnisse

Mit Abschluss der empirischen Studien wird das Projektteam in einem ersten Schritt Handlungsempfehlungen für den DHB entwickeln, welche einen zentralen Punkt im Transferkonzept darstellen. Diese Empfehlungen sollen den Dachverband dahingehend unterstützen und beraten, angemessene Maßnahmen zur Verbesserung der Motiv-Image-Passung der Sportart Handball zu ergreifen, um dadurch mittel- und langfristig deutlich mehr Kinder und Jugendliche an die Sportart Handball zu binden. Die Studienergebnisse erlauben aus heutiger Sicht Handlungsempfehlungen für die folgenden Bereiche zu antizipieren:
- Empfehlungen für konkrete inhaltliche Maßnahmen zur Motiv-Image-Passung im Vereinssektor der
Sportart Handball.
- Empfehlungen für konkrete inhaltliche Maßnahmen zur Motiv-Image-Passung der Sportart Handball in Bereichen außerhalb des Vereins, wie dem Schulsport oder freizeitsportlichen Angeboten.
- Entwicklung von Strukturen für die Dissemination der Erkenntnisse unter Einbezug der Landesverbände und deren Unterstrukturen (Bezirke u. ä.). Hierbei wird es schwerpunktmäßig darum gehen, den Verband dahingehend zu beraten, welche Organisationseinheit (wer) welche Maßnahmen (was) zu welchem Zeitpunkt (wann) ergreifen soll.
- Analyse der Potenziale möglicher Netzwerke im außerschulischen Kinder- und Jugendsport. In einem zweiten Schritt wird das Projektteam Planungen anstellen, wie die Ergebnisse der empirischen Studien im Rahmen von Publikationen und Vorträgen bzw. Workshops verbreitet werden können.
- Publikationen in handballspezifischen Fachzeitschriften
- Präsentationen der Ergebnisse des Forschungsprojekts auf national und international einschlägigen Tagungen
- bereits in der Mitte des Projekts ist angedacht, in Workshops mit Vertreter*innen des Dachverbandes spezifische Tutorials zu entwickeln, welche über die Website des DHB, das Trainercenter und über die
sozialen Medien den Landesverbänden und den den Vereinen zur Verfügung gestellt werden können.