Ziel

Dieses Projekt beschäftigt sich mit dem Aufbau von e-Research Technologien für die Analyse von raumzeitlichen Bewegungsdaten in den Sportwissenschaften. Die Implementierung basiert auf dem kürzlich veröffentlichten floodlight Projekt, einer Softwarebibliothek, welche sämtliche Komponenten der Datenverarbeitungspipeline abdeckt. Ein großer Teil des Projekts besteht in der Weiterentwicklung dieses Prototypen zu einem ausgereiften, domänen-spezifischen Werkzeugkasten für die Datenanalyse, mit externen Schnittstellen zu Rohdaten und öffentlichen Datensätzen; Verarbeitungsmethoden wie Transformationen, Interpolationen und Filtern; validierten Datenmodellen; einem primäreren Datenprozess, der das Teilen von Daten und Replizieren von Experimenten erlaubt; sowie mit Visualisierungsmethoden wie Grafiken und interaktive Nutzeroberflächen. Dies wird komplementiert mit Arbeitspaketen, welche sich auf die Ausbildung von angehenden Wissenschaftler*innen im Umgang mit e-Research Technologien fokussieren, die entwickelten Module evaluieren, sowie aktiv den Aufbau einer Open Science Kultur innerhalb der Fachdisziplin vorantreiben. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung, der Aufbau und die permanente Bereitstellung von e-Research Technologien für die Analyse von raumzeitlichen Bewegungsdaten. Das Projekt soll neue Goldstandards setzen und zu einer wichtigen internationalen Plattform zum Teilen von Daten und Programmcodes werden. Basierend auf dem veröffentlichten Prototyp wird erwartet, dass der wissenschaftlichen Community bereits ab Projektbeginn hilfreiche Technologien zur Verfügung stehen und zur Open Science Kultur beigetragen werden kann.
DFG-Projektnummer 522904388

Zusammenfassung

Raum-zeitliche Bewegungsdaten, welche heutzutage in Mannschaftssportarten großflächig akquiriert werden, sind eine neue Datenquelle mit dem Potential theoretische Modelle und Analysen in sportwissenschaftliche Disziplinen wie der Sportphysiologie, Biomechanik, Bewegungswissenschaft oder Sportinformatik auf ein neues Level zu heben. Auf Grund der vorteilhaften Kombination aus Komplexität und Kontrollierbarkeit sind Sportdaten und deren Analyse dabei geeignet, grundlegende Erkenntnisse zu kollektivem Verhalten und menschlicher Organisation über den Bereich der Sportwissenschaften hinaus zu generieren. Allerdings wird dieses Potential auf Grund der notwendigen technischen Voraussetzungen derzeit nur zu einem geringfügigen Teil ausgeschöpft. Die notwendigen Kenntnisse für das Verwalten, Laden, Verarbeiten und Analysieren von raumzeitlichen Bewegungsdaten übersteigen derzeit die üblichen Programmierkenntnisse selbst gut ausgebildeter Sportwissenschaftler deutlich. Darüber hinaus sind bisher keine geeigneten, quelloffenen oder proprietären Lösungen verfügbar, um diese Lücke zu schließen. In den entsprechenden Fachdisziplinen hat dies dazu geführt, dass das Veröffentlichen und Teilen von Daten und Programmcodes weitestgehend vernachlässigt werden beziehungsweise keine einfach zugängliche Infrastruktur vorhanden ist.