GeniAl: Gemeinsam bewegen - Gesund leben im Alter

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Etzel, Jakob P. (Deutscher Olympischer Sportbund, Tel.: +49(0)69 6700325, etzel at dosb.de); Lüke, Katja (Deutscher Olympischer Sportbund, Tel.: +49(0)69 6700365, lueke at dosb.de)
Forschungseinrichtung:Deutscher Olympischer Sportbund
Finanzierung:Deutschland / Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat ; Deutschland / Bundesministerium für Gesundheit
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/2021 - 12/2023
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020211101471
Quelle:Projektseite des DOSB

Ziel

Aktuell sind in den Vereinen überwiegend junge Migrant*innen vertreten. Zahlenmäßig scheint es im Moment nicht so notwendig zu sein, extra Angebote für die älteren Migrant*innen zu entwickeln. Der demografische Wandel betrifft jedoch selbstverständlich auch die früh nach Deutschland eingewanderten Gastarbeiter*innen und Spätaussiedler*innen. Es ist schon heute festzustellen, dass die Vereine diese Zielgruppe intensiver ins Auge fassen sollten.
Dieser Zielgruppe kommt eine besondere Bedeutung zu, da immer mehr Ältere mit Einwanderungsgeschichte auch nach ihrer aktiven Berufsphase in Deutschland bleiben und ihren Lebensabend hier verbringen. Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Menschen oftmals nicht gut integriert sind und weniger Zugang zu gesundheitsfördernden Maßnahmen haben. Damit steigt das Pflegerisiko. Erfahrungen belegen zudem, dass die Pflegebedürftigkeit von Menschen mit Einwanderungsgeschichte deutlich früher einsetzen kann als bei Menschen ohne Einwanderungsgeschichte.
Die Herausforderung ist es, die Zielgruppe zu erreichen und Angebote zu konzipieren, die regelmäßig genutzt und nachhaltig implementiert werden können.
Daher hat der DOSB dieses Projekt entwickelt, das den oben genannten Risiken entgegenwirken soll. Mit dem Projekt GeniAl mit dem Arbeitstitel „Integration und Gesundheitsförderung älterer Menschen mit Migrationshintergrund durch niederschwellige Sport- und Bewegungsangebote“ sollen Zugangswege zur bisher unterrepräsentierten Gruppe der Älteren mit Einwanderungsgeschichte, sowie geeignete Angebote zur Gesundheitsförderung durch Sport und Bewegung in Sportvereinen entwickelt und in der Praxis erprobt werden. Hintergrund ist die Annahme, dass bei dieser Zielgruppe Gesundheitsvorsorge und Erhaltung der alltagsrelevanten Fitness durch Sport und Bewegung eine geringere Rolle spielen als in der Altersgruppe ohne Einwanderungsgeschichte. Daher ist diese Zielgruppe besonders gefährdet, ihre Selbstständigkeit durch Krankheiten und körperliche Funktionsverluste früher zu verlieren als die Altersgruppe ohne Einwanderungsgeschichte. Durch Sport und Bewegung können sie, vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben, erfahren, welche Bedeutung körperliche Aktivität für das Wohlbefinden und die Gesundheit haben. Dies kann auch dazu beitragen, ihr Gesundheitsbewusstsein zu stärken, ihre körperliche bzw. psychische Gesundheit zu fördern und damit zahlreichen Gesundheitsrisiken erfolgreich vorzubeugen.

Zusammenfassung

Im Vorfeld des Projektes wurde im vergangenen Jahr vom Institut für Gerontologische Forschung Berlin eine Expertise erstellt, die erste Handlungsempfehlungen für die Umsetzung von Projekten zusammenfasst. Sie stellte eine Bedarfs- und Bestandsanalyse für das Themenfeld Gesundheitsförderung älterer Migrant*innen durch niedrigschwellige Bewegungsangebote dar und befasst sich dabei sowohl mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen der vergangenen zehn Jahre wie auch durch qualitative Interviews mit den Herausforderungen vor Ort.
Die Expertise wurde Mitte Januar im Rahmen einer digitalen Tagung der Öffentlichkeit vorgestellt.