STEP.De - Sporttherapie bei Depression

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Heißel, Andreas (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, Tel.: 0331 9774049, andreas.heissel at uni-potsdam.de); Rapp, Michael Armin (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, Tel.: 0331 9774095, michael.rapp at uni-potsdam.de)
Mitarbeiter:Bergau, Theresa (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, theresa.bergau at uni-potsdam.de); Heinen, Darlene (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, dheinen at uni-potsdam.de); Skarabis, Nora; Sanchez Fernandez, Alba Cristina (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, alsanchez at uni-potsdam.de); Pietrek, Anou (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, vesterli at uni-potsdam.de); Stielow, Christiane (Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin, christiane.stielow at uni-potsdam.de)
Forschungseinrichtung:Universität Potsdam / Department für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Professur Sozial- und Präventivmedizin
Finanzierung:Deutschland / Gemeinsamer Bundesausschuss / Innovationsausschuss / Innovationsfonds
Kooperationspartner:Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union; Bahn Betriebskrankenkasse ; Bayerische Motoren Werke / Betriebskrankenkasse ; Betriebskrankenkasse Gildemeister Seidensticker ; Convema Versorgungsmanagement; Freie Universität Berlin ; Sport-Gesundheitspark Berlin; Universität Potsdam
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2018 - 03/2022
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020210200050
Quelle:Jahreserhebung

Ziel

Ziel ist die Etablierung der Sporttherapie als Therapieoption in der Regelversorgung als von Ärzten und
Psychotherapeuten mögliche zu verordnende Leistung.

Planung

Die Sporttherapie wird als neue Versorgungsform mit bestehenden psychotherapeutischen Versorgungsangeboten verknüpft und evaluiert. Die Durchführung der Studie findet an verschiedenen Standorten innerhalb Berlins statt. Die Randomisierung erfolgt auf Ebene der an der Studie beteiligten Psychotherapeut*innen, die damit einer von zwei Gruppen zugeteilt werden: eine Gruppe leitet ihre Patient*innen in die Sporttherapie (Interventionsgruppe, IG) weiter und begleitet diese während der Intervention psychotherapeutisch in Form von Telefonaten. Die andere Gruppe von Psychotherapeut*innen bietet eine psychotherapeutische Standardbehandlung an (Kontrollgruppe, TAU).
In Form eines proaktiven Fallmanagementansatzes treten die an der Studie beteiligten Krankenkassen (BKK VBU, BAHN BKK, BMW BKK, BKK Gildemeister Seidensticker) mit potenziell depressiven Patienten in Kontakt. Bei Studieneignung und Zustimmung zur Studienteilnahme erfolgt eine randomisierte Zuweisung entweder zu einer*m Psychotherapeut*in der IG oder der TAU-Gruppe. In einem Erstgespräch mit der*m Psychotherapeut*in wird die Indikation zur Therapie geprüft und die Eignungskriterien bestätigt. Beide Interventionen finden über 16 aufeinanderfolgende Wochen statt.
Die Sporttherapie beinhaltet Ausdauer- und Krafttraining, kombiniert mit Elementen aus Koordination, Flexibilität und Wahrnehmung und wird von speziell qualifizierten Sporttherapeut*innen angeleitet. Insgesamt nehmen die Teilnehmenden an bis zu 32 Sporteinheiten á 60 Minuten, 2-mal wöchentlich, teil. Die Sporttherapie wird von einem Eingangsgespräch (inkl. Testung) und Abschlussgespräch gerahmt. Ein persönliches Nachsorgegespräch bei der*m Psychotherapeut*in zur Abklärung ggf. weiteren Therapiebedarfs.

Ergebnisse

Um die Qualität und Wirksamkeit sicherzustellen, soll Sporttherapie als ein standardisiertes Programm unter Mitwirkung von Psychotherapeut*innen mit speziell qualifizierten Sporttherapeut*innen erbracht werden.
Angesichts der gut belegten therapeutischen Wirksamkeit in der Behandlung von leichten und mittelschweren Depressionen kann Sporttherapie einen Lösungsbeitrag zu derzeit bestehenden Versorgungsengpässen in der psychotherapeutischen Versorgung leisten. Sporttherapie bietet Betroffenen einen niedrigschwelligen, frühzeitigen Therapieeinstieg und auch für Betroffene mit Vorbehalten gegenüber einer Psychotherapie eine bedürfnisgerechtere Alternative. Ebenfalls wird eine selbstbestimmte und nachhaltige Bewältigungsstrategie vermittelt („Hilfe zur Selbsthilfe“). Mit der Sporttherapie können bisher nicht genutzte Effektivitäts- und Effizienzpotenziale des Versorgungsgeschehens ausgeschöpft werden.