Spielverlaufsanalyse Beach-Volleyball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Link, Daniel (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 089 28924498, daniel.link at tum.de)
Mitarbeiter:Lang, Steffen (Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, Tel.: 089 28924498, steffen.lang at tum.de)
Kooperationspartner des Projekts:Wenning, Raimund (Deutscher Volleyball-Verband, Wenning at volleyball-verband.de)
Forschungseinrichtung:Technische Universität München / Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften / Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 071604/21)
Kooperationspartner:Deutscher Volleyball-Verband
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:03/2021 - 11/2021
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020210200022
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Die durch den BeachViewer gewonnen Daten der letzten 7 Jahre wurden im letzten vom BISP geförderten Projekt (ZMVI4-070504/19-20: „Einsatz von Data Mining Verfahren in der Spielanalyse im Beachvolleyball") mittels Data-Mining Verfahren untersucht, um u.a. auffälliges Sequenzverhalten durch Spieler zu finden. Es konnte bspw. gezeigt werden, dass Spieler nach einem verlorenen Sideout-Angriff mit größerer Wahrscheinlichkeit die Angriffsstrategie im nächsten Angriff ändern als bei einem erfolgreichen (Link & Wenninger, 2019). Diese Erkenntnis, die sich zunächst auf die Gesamtpopulation der Weltspitze bezieht, ist für die deutschen Teams von großer Bedeutung, da durch individuelle Analysen solcher Effekte, womöglich das Verhalten des Gegners mit einer größeren Wahrscheinlichkeit vorhergesagt werden kann.
In diesem Projekt sollen die Erkenntnisse aus dem zuvor durchgeführten Projekt in die bestehende Software-Struktur des BeachViewers in Form einer Spielverlaufsanalyse integriert werden.
Bisher ist die Analyse der zeitlichen Abhängigkeiten von Spielerverhalten zwischen Ballwechseln mit dem bestehenden Software-Tool nur eingeschränkt möglich. Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse wird hier nun allerdings Potential für die zukünftige Wettkampfanalyse gesehen.

Planung

März-April: Konzeptionelle Vorarbeiten zur Spielverlaufsanalyse in Absprache mit den Bundestrainern und den Scouts des DVV. Ausarbeiten der Informationen die in die Spielverlaufsanalyse einfließen sollen und des Designs für die Integration in die Bestandssoftware.
April – Juli: Implementierung in die bestehende Softwarestruktur und Umsetzung der Erkenntnisse aus den Vorarbeiten. Anpassen der Software-Architektur an die neu zu implementierende Analyse. Entwicklung der GUI und einpassen in das bestehende Oberflächen-Konzept. Berücksichtigung aller Filter-Möglichkeiten des BeachViewers bei der neuen Analysemöglichkeit. Integration eines automatischen Bug-Loggings für spätere Wartung. Integration von Tool-Tips zur intuitiven Nutzung der neuen Analyse-Möglichkeit
August – September: Begleitung der Spielverlaufsanalyse des DVV und Evaluation der Arbeitsprozesse und -ergebnisse. Bug-Reporting, Arbeitsprozessoptimierung, Aufdecken von möglichen Schwachstellen in der Analyse und fehlenden Informationen bei der Verwendung im Alltag.
September – November: Behebung von Problemen in der Software und Umsetzung der Erkenntnisse aus der Evaluationsphase in der Software. Bug-Fixing und Einarbeiten fehlender Informationen in das eingebaute Schema nach Maßgabe der DVV-Scouts und -Trainer. Ausgabe der fertigen Release-Software an den gesamten Trainerstab des DVV mit Unterstützung bei der Einarbeitung.

Ergebnisse

In Zusammenarbeit mit den DVV Spielanalysten wurde die vorläufige Umsetzungsstrategie exemplarisch ausgearbeitet, da die Analysten sich so erhoffen Sequenzverhalten von Spielern besser und schneller zu erkennen. Es eröffnen sich für die Spielanalyse gänzlich neue Einblicke, die bisher nicht möglich sind. Die aktuellen Analysen beschäftigen sich v.a. mit der Auseinandersetzung eines Ballwechsels oder einer Summe von Ballwechseln gleicher Art („nur Sideouts von einem Spieler mit Angriffsart Shot" usw.). Durch die geplante Umsetzung wäre es möglich ein Spiel im Ganzen zu betrachten und zu analysieren. Folgende Fragen stellen sich hierbei und könnten ab sofort beantwortet werden:
- Wann (innerhalb eines Satzes oder Spiels) hatte ein Team starke Phasen (viele Breaks)?
- Was sind die Ursachen dieser starken Phasen?
- Wann und warum gibt ein Team einen Vorsprung wieder ab (Spiel kippt)?
- Wie verhält sich ein Spieler nach nicht erfolgreichen Sideouts (versucht er dieselben Angriffe noch einmal oder schaltet er auf das Gegenteil um)?
- Durch welche Techniken und Taktiken (Aufschlag, Angriff, Block) erzeugt ein Team ein Break für sich?
- Führt ein Team bewusst Positionstausch durch bei anhaltendem Misserfolg und ist dieser erfolgreich?
- Lässt ein Spieler im Verlauf des Spiels regelmäßig konditionell nach (schlechtere Angriffe, Aufschläge, Annahmen)?
- Bleibt ein Spieler bei erfolgreichen Angriffen einer Strategie treu (Win-stay-Loose-change) oder spielt er flexibel und nicht einschätzbar.