Sportwissenschaft an Universitäten – Strukturbedingungen und Perspektiven

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Thieme, Lutz (Hochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen / FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Tel.: 02642 932-225, thieme at rheinahrcampus.de); Emrich, Eike (Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut / Arbeitsbereich Sportökonomie und Sportsoziologie); Gassmann, Freya (Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut / Arbeitsbereich Sportökonomie und Sportsoziologie)
Forschungseinrichtung:Hochschule Koblenz / RheinAhrCampus Remagen / FB Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ; Universität Saarbrücken / Sportwissenschaftliches Institut / Arbeitsbereich Sportökonomie und Sportsoziologie
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 080515/20-22)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2020 - 09/2022
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020200500153
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Um die Erfassung und Analyse der strukturellen Rahmenbedingungen für (spitzen-)sportbezogene Forschung an den universitären Einrichtungen, standortspezifischen Profilierung der Studiengänge sowie die strukturellen Voraussetzungen gelingender Kooperationen zwischen der Sportwissenschaft und dem Spitzensport zu ergründen und die in der Ausschreibung aufgeführten erwarteten Leistungen zu erbringen, basiert das methodologische Konzept auf einem weiten Rational-Choice-Ansatz sowie auf der Differenzierung zwischen Anbietern und Nachfragern wissenschaftlicher Leistung. Darauf basierend werden handlungstheoretische Hypothesen für beide Marktseiten entwickelt, die mit Hilfe der Datenerhebung für die in der Ausschreibung erwarteten Leistungen geprüft werden. Die Datenerhebung erfolgt mit Hilfe von Dokumentenanalysen, Internetrecherchen, bibliometrischen Verfahren sowie qualitativen und quantitativen Analysen („Mixed Methods"). Mit Hilfe eines Kongresses werden zudem interdisziplinär weitere Zugänge erschlossen und Akzeptanz für das Projekt in der scientific community angestrebt.

Planung

Der Arbeitsplan sieht vor, dass zunächst mit der Erfassung der Publikationen und der Internetrecherche zu sportwissenschaftlichen Einrichtungen begonnen wird, dann die Geschäftsführer und die Institutsleiter dieser Einrichtungen qualitativ interviewt werden. Die Ergebnisse werden auf einer Tagung präsentiert. Interviews mit Drittmittelabteilungen sowie leistungssportlichen Partnern u.a. von Bundesfachverbänden und Olympiastützpunkten sowie die Analyse der studiengangsspezifischen Modulbeschreibungen schließen die qualitative Phase ab. Quantitativ erfolgt eine Befragung aller Professorinnen und Professoren sowie aller wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sportwissenschaftlicher Institute als Vollerhebung.

Ergebnisse

Im Ergebnis lassen sich die wahrgenommenen Strukturbedingungen auf Anbieter- und Nachfragerseite sowie auf den Matchingprozess rekonstruieren. Zudem sind Abschätzungen zur Attraktivität der Nachfragesignale des BISp für die Spitzensportforschung relativ zu anderen Nachfragesignalen möglich. Je nach Ergebnis lassen sich Szenarien für Perspektiven universitärer Spitzensportforschung modellieren und ggf. Wahrscheinlichkeiten oder Lock-in-Effekte diskutieren, aus denen dann pfadabhängige Entwicklungsverläufe folgen. Da das BISp als ein Anbieter neben anderen agiert, kann aus den erhobenen Daten die Wirkung der offerierten inhaltlichen, finanziellen und strukturellen Angebote des BISp abgeschätzt und Handlungsempfehlungen zu dessen Verbesserung aus Sicht der potenziellen Anbietergruppe gegeben werden. Die Datenerhebungen lassen Schlüsse auf sich ergebende Schwierigkeiten bei der Nachfrageoptimierung und -signalisierung einerseits sowie der Angebotssignalisierung andererseits unter Zuhilfenahme der entwickelten Hypothesen zu. Daraus lassen sich wiederum Organisationsarrangements und Anreizkonfigurationen („Strukturbedingungen") ableiten, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen, im Spitzensport anschlussfähige Forschungen zu initiieren. Mitunter bestehen Probleme auf administrativer Ebene von Projekten, für die manche Institutionen bereits funktionierende Lösungen gefunden haben. Hier könnte die Sportwissenschaft sowie beteiligte Verbände von verwaltungstechnischen „best practice" Lösungen profitieren.