Anpassung allgemeiner und spezifischer Kraftfähigkeiten und des Blutmetaboloms auf definierte Reduktionen von Krafttrainingsvolumina im Mesozyklus - Ein explorativer Ansatz zur Bestimmung von Biomarkern und Anpassungsreserven im Trainingsprozess

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Gehlert, Sebastian (Universität Hildesheim / Institut für Sportwissenschaft, Tel.: 05121 883-11914, gehlert at uni-hildesheim.de)
Forschungseinrichtung:Universität Hildesheim / Institut für Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 070507/20-21)
Kooperationspartner:Universität Hildesheim ; Olympiastützpunkt Rheinland
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2020 - 09/2022
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020191100098
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Es steht zur Vermutung, dass sich im Leistungssport in Perioden mit hohem Trainingsumfang und gemischten Trainingsinhalten, Trainingsreize akkumulieren können die zwar energetisch und mechanisch belastend sind aber keine zusätzliche und anpassungsverstärkende Wirkung mehr erzielen können. Diese zu vermeiden wäre für die Optimierung von Training von hoher Bedeutung. Mit dieser Trainingsstudie soll untersucht werden innerhalb welcher Toleranzbereiche Verringerungen des Trainingsumfangs im Krafttraining vorgenommen werden können ohne allgemeine und spezifische Kraftfähigkeiten zu vermindern. Dies soll dazu beitragen die Gestaltung von Trainingsvolumina mit höherer Sensibilität vorzunehmen. Auf Ebene der allgemeinen und speziellen Krafttfähigkeiten sowie des Blutmetabolitenprofils und Matrixspaltprodukten soll überprüft werden, ob sich physiologische und molekulare Parameter als Folge akut und chronisch erhöhter und verminderter Trainingsvolumina messbar anpassen. Dies soll ermöglichen neue und schnell messbare Biomarker zu identifizieren die eine veränderte Anpassungsdynamik im Organismus valide indizieren können.

Planung

48 Männer und Frauen zwischen 20 und 35 Jahren werden einer 17-wöchigen Trainingsbelastung mit 5 Trainingseinheiten pro Woche unterzogen (2 Kraft- und 3 ausdauerbasierte Trainingseinheiten). Innerhalb dieser Trainingsphase werden Modulationen des Trainingsvolumens im Kraft-, nicht aber im ausdauerbasierten Training vorgenommen. Während die Kontrollgruppe eine konstante Belastung über den Zeitraum erfährt werden zu zwei, jeweils 3-wöchigen Belastungsabschnitten die Volumina um 10% (Gruppe -10) und 25% (Gruppe -25) verringert und nachfolgend erhöht. Über den gesamten Studienzeitraum werden 7 Leistungsdiagnostiken an relevanten Abschnitten durchgeführt um allgemeine und spezielle Kraft- und Ausdauerfähigkeiten sowie spezielle Gewebeeigenschaften des Muskelsehnenkomplexes zu messen. Zu insgesamt 9 Zeitpunkten (7 in Ruhe und 2 nach der ersten und letzten Leistungsdiagnostik) werden venöse Blutentnahmen durchgeführt um Änderungen des Blutmetaboloms (Untargeted Metabolomics) sowie Umbauprozesse der Extrazellularmatrix im Blut quantifizieren zu können.

Ergebnisse

Wir hypothetisieren, dass es keine messbaren Effekte hinsichtlich allgemeiner und spezieller Kraftfähigkeit bei und nach einer vorübergehenden Reduktion des Krafttrainingsvolumens um 10% oder 25% gibt. Die Wiederlegung dieser Hypothese wäre für den Trainer und Athleten sehr bedeutsam, weil sich hieraus direkte, trainingsoptimierende Aspekte ergeben in dem überflüssige und energetisch belastende Trainingsinhalte reflektiert und weggelassen werden könnten.
Ein wesentlicher Teil der Ergebnisverwertung liegt in der direkten Kommunikation mit den OSP´s und Trainern, in der Thematisierung im sportwissenschaftlichen Unterricht sowie in der Publikation in nationalen du internationalen Zeitschriften.
Da im Rahmen dieser Studie sowohl praxisbezogene als auch biowissenschaftliche Daten erhoben werden, findet der sportwissenschaftliche Transfer auf mehreren Ebenen statt.
1. Im direkten Austausch mit Trainern und Betreuern des OSP und mit Verbandstrainern auf Tagungen und in der direkten Kommunikation (OSP Rheinland und Hannover).
2. Im universitären Unterricht / Hier erfolgt auch die Rekrutierung der Hilfskräfte (auf Bachelor und Masterniveau) und damit die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
3. Auf sportwissenschaftlichen Kongressen im Inland (DGSP, DVS etc.) / Die Studenten stellen hier Ihre spezifischen Workpackages vor.
4. Auf biowissenschaftlichen Kongressen und internationalen sportwissenschaftlichen Kongressen (ECSS, ACSM, NSCA)
5. In Publikationsform in primär Pubmed gelisteten Journals sowie praxisnaher Leserschaft (Leistungssport und Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin).