Match-Fixing - Bekämpfung der Spielwettbewerbsmanipulation: Evaluierung von Präventionsmaßnahmen im organisierten Sport

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Bibliographische Detailangaben
Englischer übersetzter Titel:Abatement of Match-Fixing: Evaluation of prevention policies in the organised sport
Leiter des Projekts:Memmert, Daniel (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik, memmert at dshs-koeln.de)
Mitarbeiter:Breuer, Christoph (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportökonomie und Sportmanagement); Nolte, Martin (Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportrecht)
Forschungseinrichtung:Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik; Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportökonomie und Sportmanagement ; Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Sportrecht
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 081805/19-20)
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:01/2019 - 12/2020
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020190200021
Quelle:Profi / Projektmeldung

Ziel

Die Bekämpfung von Spielmanipulationen gehört zu den größten Herausforderungen des organisierten Sports; denn Spielmanipulationen gefährden die Integrität des sportlichen Wettbewerbs und damit die Anerkennung des Sports in Staat und Gesellschaft. Ihre Ursachen sind vielfältig, wobei ihre Zunahme vor allem mit der dynamischen Entwicklung von Wetten auf den Ausgang oder Verlauf sportlicher Wettbewerbe korreliert. Dieser Markt beträgt konservativen Schätzungen zufolge - allein in Deutschland - 5 Milliarden Euro pro Jahr.
Der organisierte Fußballsport in Deutschland besitzt eine Vorreiterrolle bei der Bekämpfung von Spielmanipulationen. Seine Regelwerke enthalten differenzierte Verbotsvorschriften sowie Meldepflichten, deren Umsetzung durch die Fußballgerichtsbarkeit gewährleistet wird und durch vielfältige Aufklärungs- und Präventionsprogramme flankiert ist.
Methodologisch geleitete Untersuchungen zu diesen oder vergleichbaren Maßnahmen gegen Spielmanipulationen gibt es derzeit kaum. Das Bedrohungspotenzial durch Spielmanipulationen steht in einem umgekehrten Verhältnis zum Stand wissenschaftlicher Forschungs- und Transferstrategien mit problemorientiertem und programmatischem Charakter. Eine systematische Verbindung von erkenntnisorientierter Basisforschung mit praxisspezifischer Umsetzungsforschung fehlt nahezu ganz. Dies erfordert eine Bestandsaufnahme und Evaluierung der einschlägigen Präventionsmaßnahmen im organisierten (Fußball-)Sport.
Ziel dieses Forschungsprogramms ist es daher mittels eines interdisziplinären Ansatzes Faktoren welche der Spielmanipulation förderlich bzw. diese einschränken und ihr präventiv entgegen wirken zu recherchieren. Auf Basis einer intensiven Evaluation all dieser Faktoren wird ein theoretischer Rahmen erstellt (Framework), welches die optimierte Erstellung von sportart- und personengruppenspezifische Präventionsmaßnahmen unterstützt.

Planung

Die Bearbeitung des beantragten Forschungsvorhabens soll in drei Abschnitten geschehen. Der erste Schritt umfasst eine Bestandsaufnahme der Strukturen diverser Sportverbände (Reglement, Ehrenkodex etc.) und der ökonomischen Rahmenbedingungen dieser und des Wettmarktes. Weiterhin sollen existierende Präventionsmaßnahmen und präventionsfördernde Strukturen zusammengetragen werden. Parallel dazu erfolgt eine Literaturrecherche zu Sportpsychologischer Forschung und Trainingsprogrammen, welche in Präventionsprogrammen zur Spielmanipulation Anwendungen finden könnten. Im zweiten Schritt erfolgt eine Evaluierung bisheriger Strukturen und Präventionsprogramme mit Hilfe der Delhi-Methode. Im dritten Schritt wird auf Basis der Evaluationsergebnisse und der Literaturrecherche ein Framework erstellt, welches die untersuchten Determinanten einschließt und damit ganzheitliche Präventionsprogramme ermöglicht. Basierend auf diesem Framework soll ein Präventionsbaukasten entstehen, der aus Best-Practice Maßnahmen Präventionsmaßnahmen in Form von Strukturen, Aufklärungsmaterial und Schulungen anbietet.

Ergebnisse

Durch die Kooperation mit zahlreichen Sportspielverbänden können nicht nur die erforderlichen Experten für die verschiedenen Studien rekrutiert werden sondern auch die Vernetzung und Kommunikation mit verantwortlichen Beteiligten (Trainer, Sportpsychologen) hergestellt werden. In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Workshops und Trainerfortbildungen geplant, um die Theorie und ihre praktische Umsetzung direkt in die Verbände / Gesellschaft zu transportieren. Der Transfer des wissenschaftlichen Outputs für die Scientific Community wird durch die Publikation in nationale (u. a. Zeitschrift für Sportwissenschaft, Leistungssport) und internationale Zeitschriften (u. a. JSS) erfolgen, wie es die Antragsteller auch bereits mit früheren Ergebnissen in ihren Bereichen umgesetzt haben.