Verletzungsprophylaxe im Frauennachwuchsleistungssport des Sportspiels Handball

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Jaitner, Thomas (Technische Universität Dortmund / Institut für Sport und Sportwissenschaft, Tel.: 0231 755-2148, thomas.jaitner at uni-dortmund.de)
Forschungseinrichtung:Technische Universität Dortmund / Institut für Sport und Sportwissenschaft
Finanzierung:Bundesinstitut für Sportwissenschaft (Aktenzeichen: 072040/18-19)
Kooperationspartner:Deutscher Handballbund
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:11/2018 - 12/2019
Schlagworte:
Erfassungsnummer:PR020181100110
Quelle:profi - Projektinformationssystem

Ziel

Durch die erhöhte Spieldynamik im Frauenhandball steigt auch das Risiko von Verletzungen der unteren Extremitäten. Qualitativen Analysen des DHB zufolge weisen viele Handballspielerinnen zudem Defizite in der Kniegelenkstabilität und dem Landeverhalten auf, was das Risiko insbesondere von Kreuzbandverletzungen weiter erhöht. Die höhere Verletzungsinzidenz in der zweiten Spielhälfte deutet ausserdem darauf hin, dass neben der Gelenkstabilität die Ermüdung ein relevanter Faktor für das Auftreten einer Verletzung sein könnte.
Das Projekt zielt daher darauf ab, Risikofaktoren für vordere Kreuzbandverletzungen zu quantifizieren und deren Veränderung unter Ermüdung zu analysieren. Zum anderen sollen die Effekte eines handballspezifischen Interventionsprogramms zur Verbesserung der Kraftfähigkeiten der unteren Extremitäten sowie der Bewegungstechnik bei Sprunglandungen zum Zweck der Verletzungsprophylaxe bei Handballerinnen
aus dem Hochleistungs- und Nachwuchsleistungssport untersucht werden. Im Interesse steht dabei neben den Effekten, die sich im ausgeruhten Zustand nachweisen lassen, vor allem auch wie sich diese Intervention auf Risikofaktoren für Verletzungen des vorderen Kreuzbandes unter dem Einfluss von Ermüdung auswirkt.

Planung

Kaderathletinnen und Nachwuchsspielerinnen eines DHB-Stützpunktes durchlaufen im Rahmen eines Pre-Post-Designs an zwei Messzeitpunkten mehrmals eine Testbatterie , die jeweils durch ein sportspielspezifisches Ermu¨dungsprotokoll unterbrochen wird. Eine 12-wöchige Intervention zwischen den Messzeitpunkten kombiniert ein plyometrisches und sensomotorisches Training mit einem Training der Landetechnik. Die Testbatterie umfasst beidbeinige und einbeinigen Sprünge bzw. Landungen sowie handballtypische Cuttingbewegungen, Für die Analyse ermu¨dungsbedingter Bewegungsmodifikationen sowie zur Überprüfung der Intervenationseffekte werden dynamische und kinematische Daten sowie subjektive Maße erfasst. Eine Kontrollgruppe dient der Effektu¨berpru¨fung. Zur Datenanalyse werden varianzanalytische Verfahren eingesetzt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse geben einerseits Aufschluss über die Ausprägungen von Risikofaktoren für vordere Kreuzbandverletzungen und deren ermu¨dungsbedingter Veränderung. Daru¨ber hinaus lässt die Untersuchung wertvolle Erkenntnisse zur Verletzungsprophylaxe im Frauenhandball erwarten, die als wissenschaftlich fundierte Trainingsempfehlungen direkt in das Training im Hochleistungs- und Nachwuchsleistungssport einfließen. Die Veröffentlichung der Ergebnisse soll in internationalen Fachzeitschriften
erfolgen.