ACTION for men II - Kapazitätsaufbau im Gemeindesetting: Förderung der Teilnahme von Männern 50+ an Angeboten für körperlich-sportliche Aktivität durch Stärkung der Rolle von Schlüsselpersonen (Teilprojekt im BMBF-Forschungsverbund CAPITAL4HEALTH+) [Unterprojekte ACTION for men & EVA]

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Bibliographische Detailangaben
Leiter des Projekts:Tittlbach, Susanne A. (Universität Bayreuth / Bayreuther Zentrum für Sportwissenschaft, susanne.tittlbach at uni-bayreuth.de); Herrmann-Johns, Anne (Universität Regensburg / Fakultät für Medizin / Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin / Professur für Medizinische Soziologie, anne.herrmann at ukr.de)
Mitarbeiter:Kindig, Sebastian (Universität Bayreuth / Bayreuther Zentrum für Sportwissenschaft, sebastian.kindig at uni-bayreuth.de); Bernardi, Christine (Universität Regensburg / Fakultät für Medizin / Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin / Professur für Medizinische Soziologie, christine.bernardi at ukr.de)
Forschungseinrichtung:Universität Bayreuth / Bayreuther Zentrum für Sportwissenschaft; Universität Regensburg / Fakultät für Medizin / Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin / Professur für Medizinische Soziologie
Finanzierung:Deutschland / Bundesministerium für Bildung und Forschung
Format: Projekt (SPOFOR)
Sprache:Deutsch
Projektlaufzeit:04/2018 - 06/2023
Schlagworte:
Online Zugang:
Erfassungsnummer:PR020180600071
Quelle:Projektmeldung

Ziel

ACTION for men II hat das Ziel, die Kapazitäten von Schlüsselpersonen auf Gemeindeebene hinsichtlich der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung für Männer 50 plus auf- und auszubauen. Konkret sollen über kooperative Planungsgruppen in Zusammenarbeit zwischen Forschern und Schlüsselpersonen aus der Gemeinde (z.B. Gemeindeverwaltung, Sportvereine, Heilberufe, Bildungsinstitutionen, Unternehmen, Gesundheitsexperten) kontextspezifische Angebote zur Förderung des Bewegungsverhaltens von Männern 50+ im Gemeindesetting entwickelt und umgesetzt werden. Auf Basis der Erkenntnisse aus der ersten Projektphase (ACTION for men, Laufzeit 04/2015 - 03/2018) werden in ACTION for men II folgende Ziele verfolgt:
1) Über einen modularen Ansatz mit jeweils spezifischen Teilzielen wird einerseits versucht, eine größere Bandbreite an Schlüsselpersonen zu erreichen. Andererseits soll sich auf diese Weise die Zielgruppe selbst noch stärker in den Planungsprozess einbringen können.
2) Erfolgreiche Module zum Kapazitätsaufbau sollen auf eine weitere bayerische Gemeinde übertragen werden.
3) In einem letzten Schritt wird untersucht, ob allgemeingültige Empfehlungen für die Ausweitung des Ansatzes auf weitere Gemeinden und Regionen ableitbar sind.

Planung

Entwicklung von kontextspezifischen Angeboten für ein gesundheitsförderliches Bewegungsverhalten von Männern 50 plus durch
- Einrichtung und Durchführung einer niedrigschwelligen Planungsgruppe mit Vertretern der Zielgruppe selbst.
- Ausarbeitung von Modellen der guten Praxis mit Vertretern der Sportvereine.
- Einrichtung eines kooperativen Formats mit Vereinigungen außerhalb des Sportsektors und mit Vertretern der Heilberufe.
- Evaluation der neuen Strategien im Hinblick auf Kapazitätsaufbau und Output.
- Follow-up Befragung in der Zielgruppe, um Veränderungen bezogen auf Bewegungsverhalten und Barrieren identifizieren zu können.
- Übertragung erfolgreicher Module auf eine weitere bayerische Gemeinde.
- Strategieerarbeitung mit verschiedenen Schlüsselpersonen auf der Bezirks- und Landesebene zur Übertragung der erfolgreichen Ansätze auf andere Gemeinden und Regionen

Ergebnisse

Verwertung der Ergebnisse für die Wissenschaft: Das Projekt wird neue Erkenntnisse dazu liefern, welche Bedarfe und Bedürfnisse die Zielgruppe der Männer 50+ im Hinblick auf die Förderung körperlich-sportlicher Aktivität im ländlichen Raum hat und wie unterschiedliche Gemeindeakteure (z.B. Sportvereinsvertreter, Vertreter von Gesundheitsberufen, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung) bei der Umsetzung von Präventionsprogrammen involviert werden können. Hierdurch wird ein besseres Verständnis generiert werden, wie Prozesse des Kapazitätsaufbaus (Capacity Building) in Zusammenarbeit mit Schlüsselpersonen auf Gemeindeebene angestoßen und nachhaltig umgesetzt werden können.
Auch sollen Erfolgsfaktoren für die Partizipation von Männern im Gemeindesetting ermittelt werden. Da die Studienlage eindeutig zeigt, dass (ältere) Männer sich für gesundheitsbezogene Themen oft nur schwer aktiv einbinden lassen, sind Erkenntnisse zu erfolgreichen Rekrutierungs- und Partizipationsansätzen wissenschaftlich relevant. Erprobt werden sollen in diesem Zusammenhang insbesondere Methoden der offenen Wissenschaft (Citizen Science), bei der wissenschaftliche Projekte unter der Mithilfe von interessierten Laien durchgeführt werden.
Die Evidenzbasis zu Erfolgsfaktoren in der Umsetzung kommunaler Gesundheitsförderung wird durch die Projekterfahrungen erweitert. In Kooperation mit dem Gesamtverbund werden zudem Erkenntnisse zum gelingenden Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis (Interactive Knowledge to Action) abgeleitet werden. Die Erkenntnisse sollen als wissenschaftliche Originalpublikationen veröffentlicht werden.
Von den erwarteten Ergebnissen profitieren Wissenschaftler/innen im Bereich Gesundheitswesen, soziale Arbeit und Sportwissenschaft. Zudem können die Ergebnisse auch für Vertreter/innen des öffentlichen Gesundheitsdienstes und von gesundheitsbezogenen Verbänden nützlich sein.
Verwertung der Ergebnisse für die Praxis: Die Projektarbeit zielt darauf ab, dass die am Projekt beteiligten kommunalen Schlüsselpersonen spezielle Fertigkeiten und Fähigkeiten erwerben, die sie auch nach Abschluss des Forschungsprojektes in die Lage versetzen, weiterhin zielgruppengerechte Angebote eigenständig entwickeln und umzusetzen zu können.
Die in den Gemeinden erfolgreich erprobten partizipativen Strategien zur Förderung der körerlich-sportlichen Aktivität bei Männern 50+ werden in einem Manual guter Praxis verschriftlicht. So werden die Erkenntnisse unmittelbar für die Gesundheitsförderungs-Praxis nutzbar gemacht. Insbesondere vor dem Hintergrund des Präventionsgesetzes ist davon auszugehen, dass bei kommunalen Akteuren und Krankenversicherungen ein erhöhter Bedarf an Good-Practice-Beispielen und Anleitungen zu Gemeinde-basierten Gesundheitsförderungsprojekten vorliegt. Zudem sollen mithilfe von Organisationen auf Bezirks- und Landesebene (z.B. Dachorganisationen des Sports, Landesärztekammer, medizinischen Vereinigungen), Strategien diskutiert werden, die flächendeckend eine große Zahl an Schlüsselpersonen motivieren können, körperlich-sportliche Aktivität von Männern 50+ zu adressieren.

Zusammenfassung

Action for men und EVA: (1) EVA: Evaluation des Capability-Aufbaus in einem interaktiven Wissenstransfer-Netzwerk zur Gesundheitsförderung (2) ACTION for men: Förderung der Teilnahme von Männern 40+ an Angeboten für körperlich-sportliche Aktivität.
Förderkennzeichen des Förderkatalogs der Bundesregierung: 01EL1421H